Corinne du Pré: Die Despotin - Sympathisch, sexy, sadistisch (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 28. Juni 2025 14:18

In „Die Despotin - Sympathisch, sexy, sadistisch“ stellt die Autorin mit dem Pseudonym Corinne du Pré, die in ihren Büchern als Ich-Erzählerin und Akteurin auftritt, die Sadistin Brianna und ihre Zofe Kendra sowie einige Mitglieder des SM-Clubs „Deep Devotion“ vor, welche diesmal die Gelegenheit erhalten, bei einer geschlossenen Veranstaltung Sklaven zu ersteigern, die sich danach sehnen, gezüchtigt, abgerichtet und Eigentum eines Dominus oder einer Domina zu werden. Doch nicht immer können die Erwartungen der Beteiligten erfüllt werden; es ist ein Glücksspiel.

Nach seinen enttäuschenden Erfahrungen bei einem homosexuellen Zuchtmeister ist Cedric froh, in den Haushalt von Brianna wechseln zu dürfen, die einerseits das richtige Händchen für ihn zu haben scheint, andererseits sehr viel von ihm verlangt. Immer wieder muss er sich bewähren, insbesondere wenn sie ihn von gleichgesinnten Bekannten, denen sie vertraut, formen lässt. Dabei gerät er auch in den Gewissenskonflikt zwischen absoluter Ehrlichkeit gegenüber seiner Herrin und dem Versprechen, das er einer weiteren Beteiligten gegeben hat.

Aber nicht allen Sadisten liegt abseits vielfältiger Härten das Wohl des Zöglings am Herzen. Ihnen geht es ausschließlich um die Befriedigung der eigenen Triebe, weshalb eine Entlassung aus dem Vertrag gar nicht selten ist und der devote Part seine Suche fortsetzen muss, wie Bibi, die, anders als Goran, der mit ihr zusammen von Laura ersteigert wurde, dem bösartigen Regiment entkommen kann und vorübergehend Zuflucht bei Corinne findet und dieser ihre Geschichte anvertraut.

Der Text auf dem Backcover ist reißerischer als die tatsächliche Handlung und gibt nur einen Teil des Inhalts wieder. Zwar spielen Brianna, Kendra und Cedric tragende Rollen, aber sie sind nicht die Einzigen, deren Schicksale beleuchtet werden, was für mehr Abwechslung sorgt. Die Erzählerin Corinne wirkt dabei als Bindeglied zwischen den Protagonisten, denen sie zu helfen versucht, indem sie ihnen zuhört, bei Bedarf die gerade notwendige Züchtigung verabreicht, vor allem aber bestrebt ist, durch ihre Erfahrung die passenden Paare zusammenzubringen.

Sie behandelt jeden Einzelnen unvoreingenommen, egal, was ihm widerfahren ist oder ob er sich selbst in eine heikle Situation gebracht hat. Jeder, wenn er aufrichtig und gewillt ist, sich zu bessern, hat eine neue Chance verdient und das Recht, sein Glück zu finden - wenngleich es Ausnahmen gibt, die Dinge tun, die Corinne nicht gutheißen kann, die nicht einmalig weit über das Ziel hinausschießen und dadurch ihre Lektion gelernt haben, sondern sich nicht im Griff und Freude an unnötigen Grausamkeiten haben, dadurch Grenzen verletzen und bleibende Schäden hinterlassen.

Hat man bereits das eine oder andere Buch von Corinne du Pré gelesen, kennt man das Schema: Die Erzählerin stellt die Charaktere vor, die es mit ihr und untereinander zu tun bekommen. Gern lässt sie diese selbst in Form von Berichten oder ähnlichem zu Wort kommen, ein Kniff, der viel Nebensächliches erspart und das Wesentliche besser in den Mittelpunkt stellt als es die Unterhaltungen und Einmischungen vermögen, die vor allem der zwischenmenschlichen Interaktion dienen.

Natürlich sind die Briefe, Tagebücher etc. von der Autorin selbst formuliert - man wünscht sich, dass sie sich hierbei um mehr Individualität bemüht würde (Wortwahl, Stil), denn alles ist zu sehr aus einem Guss und daher leicht eintönig.

Dennoch ist „Die Despotin - Sympathisch, sexy, sadistisch“ angenehm flüssig zu lesen, die Sessions werden nicht zu hart und derb beschrieben, alle Figuren erfüllen ihre Rollen, und die Erzählerin leistet ihren Beitrag zum erfreulichen Happy End der meisten Akteure. Selbst wenn man als Leser diese Bedürfnisse nicht nachvollziehen kann, darf man einen maßvollen Blick in die BDSM-Welt werfen, sie sich erklären und von Corinne du Prés Geschichten unterhalten lassen.

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