Tine Dreyer: Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset (Buch)

Tine Dreyer
Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset
DuMont, 2025, Paperback, 240 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Tine Dreyer hatte bereits im ersten Teil von „Morden in der Menopause“ gehörigen Spaß, eine Frau nicht nur mit den Wechseljahresbeschwerden zu konfrontieren, sondern auch mit bösen Buben, die ihrer Familie Übles wollen. Aus dem Grund war es kein Wunder, dass sie hormonell bedingt überreagierte. Mit den Folgen muss sie nun leben, am besten „Mit dem richtigen Mindset“.


Liv, ihres Zeichens Küchenplanerin und Mutter, nun auch noch die Alleinverdienerin der Familie, kämpft mit Hitzewallungen, Verstimmungen und gewissen anderen Problemen, die sich in der letzten Zeit ergeben haben. Und deshalb ist ihr Schock umso größer, als sie einem ihrer Opfer plötzlich wieder gegenübersteht.

Nun plagt sie nicht nur das schlechte Gewissen, zur Mörderin geworden zu sein, sie muss sich nun auch mit dem Ärger herumschlagen, der daraus erwächst. Es bleibt nicht aus, dass bald schon wieder jemand ins Gras beißt. Aber diesmal hat sie in ihrer Schwiegermutter und einer Ex-Prostituierten Verbündete.


Wer selbst in den Wechseljahren steht oder sie gerade hinter sich gebracht hat, kann die Leiden von Liv gut nachvollziehen. Und auch sonst wird die Küchenplanerin mit einem gar nicht mal so unüblichen Alltag konfrontiert, umgeben von einem arbeitslosen Mann, der seine Haushaltspflichten vernachlässigt, und pubertierenden Kindern.

Aber um einen Krimi zu erzählen ist das natürlich nicht alles, denn nun plagt die Heldin nicht nur immer mehr das schlechte Gewissen, auch die Leute, mit denen sie schon einmal zu tun hatte, wie auch die Spuren ihrer Taten, drohen aufzufliegen. Und das bringt sie buchstäblich ins Schwitzen. So stolpert sie bei dem Versuch, sich nicht weiter in den Sumpf des Drogenhandels ziehen zu lassen, von einem Fettnäpfchen in das andere, sorgt dabei nebenbei auch noch für eine Ehekrise.

Doch diesmal ist sie nicht allein, mischt doch nun neben einer Ex-Prostituierten auch noch ihre rüstige 87jährige Schwiegermutter mit, die dem Ganzen noch ein wenig mehr die Krone aufsetzt.

Da wird mit einem gehörigen Augenzwinkern Notwehr ausgeübt und teilweise auch Selbstjustiz, aber man nimmt es den Hauptfiguren nicht übel. Stattdessen amüsiert man sich über die absurden Situationen und Lästereien über die vielen guten Ratschläge, die Frauen in der Menopause erhalten, und fühlt sich in Livs sonstigem Alltag richtig aufgehoben, wünscht ihr und ihren Mitverschwörerinnen nur das Beste.

Und auch die Spannung bleibt hoch, denn kaum meint Liv ein Problem gelöst zu haben, gibt es den nächsten Ärger. Erst am Ende darf sie aufatmen.

Natürlich reiht sich in „Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset“ ein Klischee an das anderes, es erscheint in diesem Fall aber irgendwie vollkommen richtig und macht tatsächlich Lust auf Mehr, gerade wenn man auf schwarzhumorige Krimis mit Wohlfühlfaktor steht.