Thomas Hofmann & Petra Hartmann: Das intergalaktische Bestiarium (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 20. Mai 2025 07:58

Thomas Hofmann & Petra Hartmann
Das intergalaktische Bestiarium
Edition Dunkelgestirn, 2025, Hardcover, 180 Seiten, 32,90 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Pünktlich zum MarburgCon hat die Edition Dunkelgestirn - wie es schon lieb gewonnene Übung ist – einen neuen Band aufgelegt. Dieses Mal aber erwartet uns etwas, das es - bislang zumindest - in der von Eric Hantsch herausgegebenen Edition noch nicht gab: ein Werk, das sich nicht etwa mit den dunklen Seiten der Existenz oder dem Übernatürlichen beschäftigt, sondern ein Buch, das uns in die ferne Zukunft entführt.
Science Fiction, so nennt man das, was uns in einem Dutzend Geschichten erwartet.
Nun ist das aber nicht einfach eine der vielen Anthologien, die die Kleinverlage uns offerieren. Wie uns die beiden Macher in ihrem Nachwort berichten, beruhte das Projekt auf einer Idee Ernst Wurdacks. Dieser hatte die - im wahrsten Sinne des Wortes - phantastischen Illustrationen von absonderlichen Wesen aus der Werkstatt Thomas Hofmanns gesehen und trug die Idee in sich, eine Autorin oder einen Autor dazu neue Geschichten verfassen zu lassen.
Gesagt, getan: Thomas ließ sich in seinem Atelier von seiner Muse küssen und schuf gar wundersame, manches Mal absonderliche, dann wieder skurril-witzige Illustrationen von fremden Wesen. Petra Hartmann ging in Klausur und ließ sich inspirieren - das Ergebnis findet man, nachdem Ernst Wurdack in den verdienten Ruhestand getreten ist, in vorliegendem Buch.
Petra Hartmann war mir bislang durch ihre Ergänzung des Doctor-Nikola-Zyklus bekannt. Daneben schreibt sie unter anderem für Arcanum und den BLITZ-Verlag.
In diesem Band berichtet sie uns von einem Wissenschaftler, der fremde Planeten und deren Bewohner besucht, untersucht und ein ums andere Mal ob der erstaunlichen Fülle des Lebens staunt. Da gibt es Leben im Weltraum - und das ohne schützenden Raumanzug. Da sucht das Leben neue Wege, trifft der Forscher auf immer neue, faszinierende Wesen. Dass diese oft auf den ersten Blick nicht als lebendig zu erkennen sind, dass die Evolution ganz andere, eigene Wege gegangen ist, macht diese Begegnungen so besonders.
Die Stärke Petra Hartmanns besteht darin, uns die wunderbar eigenständigen und phantasievollen Illustrationen jeweils in einen Text zu überführen. Sie macht dies einfühlsam, bleibt in den kurzen Texten naturgemäß eher an der Oberfläche, taucht nicht wirklich tief in die jeweilige Kulisse und das dortige Leben ein.
Das Buch verzückt durch und mit den Illustrationen, die durch die Texte liebevoll ergänzt werden.
Über die handwerklich herausragende Ausstattung der Edition Dunkelgestirn brauche ich hier nichts weiter auszuführen - Eric Hantsch produziert bibliophile Bücher zu einem unschlagbaren Obolus; schließlich will er mit den Titeln keinen Gewinn erwirtschaften.