Professor Zamorra 1221: Thron der Macht, Ian Rolf Hill (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 23. April 2025 15:44

Professor Zamorra 1221
Thron der Macht (4/4)
Ian Rolf Hill
Titelbild: Kiselev Andrey Valerevich
Bastei, 2021, eBook, 1,99 EUR
Rezension von Elmar Huber
Nach der gewaltigen Schlacht am Grab des Khans, die das Zamorra-Team - nicht zuletzt durch die überraschende Interaktion von Lucia mit Nicoles Dhyarra-Kristall - am Ende für sich entscheiden kann, bleibt auf beiden Seiten kaum Zeit, die Wunden zu lecken.
Um mehr über Bahadur Khans Vergangenheit zu erfahren, führen Zamorra und Nicole eine Gedankenverschmelzung mit Lisa Esceds Dienerinnen Helena und Dorothea durch, die die Geschichte des Mongolen-Herrschers aus erster Hand kennen. Zeitgleich wird die angeschlagene Lucia aus dem Krankenhaus entführt, um Bahadur Khan übergeben zu werden.
Der Abschlussband des „Khan“-Vierteilers steigt actionreich dort ein, wo Band 3 endete. Nachdem Bahadur Khan geschwächt und in die Flucht geschlagen ist, wird des Tempo wieder etwas gedrosselt. Nun sollten die zahlreichen Handlungselemente, die innerhalb der letzten drei Hefte (und schon vorher) aufgemacht wurden, zu einem vernünftigen Abschluss zusammengeführt werden.
Leider mäandert „Thron der Macht“ stattdessen ziellos vor sich hin, die Handlung kreist weiter um sich selbst, und einige Wendepunkte aus den vorherigen Heften werden negiert und damit total belanglos – zum Beispiel sind Dorothea und Helena keineswegs vernichtet -, was immer einen ärgerlichen Beigeschmack mit sich bringt. Anderes, wie die unerklärte Motivlage eines abtrünnigen Ewigen, der Bahadur Khan zur Unsterblichkeit verholfen hat, wird einfach fallengelassen.
Wieder aufgenommen werden stattdessen die Rückblicke in die Vergangenheit von Dorothea und Helena, womit sich wenigstens der große Kreis schließt, denn damit hat der Vierteiler begonnen. Diese sind erneut sehr atmosphärisch, doch inhaltlich eher mager. So wirkt dieser komplette Roman schwunglos, unnötig mit Füllmaterial angereichert (zum Beispiel der Krankenpfleger, der zu einem Vampir gemacht wird) und alles andere als rund.
Die komplette Quadrilogie wirkt in sich inhomogen, trotz großer „Schauwerte“ insgesamt belanglos, und lässt den Leser mit vielen Fragezeichen zurück.