Conan 14: Natokh der Zauberer (Comic)

Timothy Truman, Robert E. Howard
Conan 14
Natokh der Zauberer
(Conan the Cimmerian # 8-13, 2009)
Aus dem Amerkanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Joseph Michael Lisner
Zeichnungen von Thomas Giorello
Farben von Jose Villarubia
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-958-8

Von Frank Drehmel

Das vorliegende Tradepaperback enthält den Story-Run „Black Colossus“, der im Jahre 2009 in den Ausgaben # 8 bis 13 der Dark-Horse-Serie „Conan The Cimmerian“ erschien, der auf der gleichnamigen, im Pulp-Magazin „Weird Tales“ veröffentlichten Geschichte Robert E. Howards aus dem Jahre 1933 basiert und der schon einmal, 1974, von Roy Thomas und John Buscema für das Medium Comic adaptiert wurde.

Als Streiter im großen Söldnerheer Amalrics des Löwen gelingt es dem Cimmerier dank seiner überragenden Kampfkünste rasch, die Anerkennung des Anführers zu erringen, wobei der Preis, den er dafür zu zahlen hat, in der Missgunst einiger Kameraden – wie Hauptmann Aratus – besteht. Nachdem das Schleifen einer Stadt König Koths nur wenig Beute gebracht hat, entscheidet Amalric, gen Khoraja zu ziehen, da dort gerade Krieg herrscht und Krieg Söldnern generell ein goldiges Auskommen verheißt.

Kaum dass sie in Khoraja ankommen, treffen sie auf die Reste des einheimischen Heeres und hören vom überlebenden Grafen Thespides die Geschichte eines Verrats an seinem König sowie dem unheiligen Bündnis zwischen den Heerscharen des blutrünstigen, dämonischen Zauberers Nathok, der mit nackter Gewalt und Terror schon eine erkleckliche Anzahl von Wüstenstämmen vereinen konnte, und eben jenem König Koth, der Amalric und seine Getreuen um ihr Gold betrog. Daher beschließen die Söldner, Khoraja beizustehen, nicht wissend, dass Prinzessin Yasmela, die Schwester des Königs von Khoraja, und den Cimmerier Conan eine geheimnisvolle Prophezeiung der Göttin Mitra verbindet und dass die Horden Nathoks von schier unbezwingbarer Macht sind.

Auch wenn dieses Tradepaperback nichts bietet – abgesehen von nackten Frauenbrüsten, denen Zeichner und Redakteur die Nippel gelassen haben –, was ein Fan von Conan-Comics im Besonderen und Sword & Sorcery im Allgemeinen nicht schon unzählige Male gesehen und gelesen hat, so ist die Story wenn auch nicht sonderlich originell, so doch wegen der persönlichen Fehden und Interaktionen, der kleinen Nickligkeiten zwischendurch sowie dem Auftritt relativ starker Nebenfiguren wie Amalric und Yasmela so unterhaltsam, dass es für einen Leser kaum Grund gibt, in Depressionen zu verfallen.

Dieses gilt umsomehr, als das Artwork in Zeichenduktus und Koloration überraschend gefällig daherkommt. Abwechslungsreiche Perspektiven und Einstellungen, ein gutes Augenmaß für eine ausgewogene Balance zwischen Detail und Andeutung sowie eine Farbgebung, in der sich düstere Stimmungen ebenso wiederfinden wie eine märchenhaft bunte Lebendigkeit hinterlassen trotz oder wegen aller Mainstreamhaftigkeit einen visuell unaufgeregten, angenehmen Eindruck.

Fazit: Trotz der 08/15-Story nicht zuletzt wegen des angenehmen Artworks ein unterm Strich unterhaltsames Sword & Sorcery-Comic.