Carissa Broadbent: The Songbird and the Heart of Stone (Buch)

Carissa Broadbent
The Songbird and the Heart of Stone
Crowns of Nyaxia 3
(The Songbird and the Heart of Stone, 2024)
Übersetzung: Heike Holtsch & Kristina Flemm
Carlsen, 2025, Hardcover, 496 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die „Crowns of Nyaxia“-Saga ist auf sechs Bände konzipiert, aufgeteilt auf drei Dilogien, die sich jeweils einem anderen Paar widmen werden. Nachdem die erste ihren Abschluss gefunden hat, wendet sich „The Songbird and the Heart of Stone“ nun einer Figur zu, die bereits in den ersten Bänden eine wichtige Nebenfigur war.


Mishe war nicht immer ein Vampir. Tatsächlich lebte sie in einem Tempel aus Licht und hatte sich in treuem Glauben und mit viel Liebe dem Sonnengott zugewandt. Aber sie wurde von einem Vampirprinzen gewandelt, den sie dann auch noch umbrachte. Eigentlich sollte sie dafür sterben, aber dessen Bastardbruder Asar verhinderte ihre Hinrichtung.

Wenn sie ihr Leben retten will, muss sie ihn auf eine Mission begleiten, die sie noch weiter von dem Licht entfernt. Denn es geht tief hinab in die Unterwelt, um den Gott des Todes wiederzuerwecken. Auf dem Weg, der mit vielen Prüfungen, Monstern und rachsüchtigen Geistern gespickt ist, muss Mishe schwerwiegende Entscheidungen treffen.


Die Heldin und Ich-Erzählerin war bereits in den ersten Bänden als Freundin der beiden damaligen Hauptfiguren mit dabei und unterschied sich schon da wesentlich von den anderen Vampiren, was vermutlich daran lag, dass auch sie zuvor ein Mensch war.

Und nun wird sie auf die Probe gestellt, denn die Reise in das Reich des Todes führt ihr die Fehler der Vergangenheit deutlich vor Augen und unterzieht sie einer schwerwiegenden Prüfung. Sie bekommt nämlich ein verlockendes Angebot, durch das sie vielleicht wieder die Stellung gewinnen könnte, die sie verloren hat - aber dann ist da natürlich auch Asar, der zunächst gefühlskalt und grausam wie alle Vampire zu sein scheint, aber nach und nach seine wahre Gesinnung offenbart.

Und das ist es, was auch diese Geschichte wieder ausmacht. Carissa Broadbent benutzt die klassischen Heldenreise durch die Unterwelt, in der jeder Schritt, jeder Fehler zum Ende führen kann, Täuschungen an der Tagesordnung zu sein scheinen, um das nächste Paar zusammenzubringen, das zunächst sehr unterschiedlich zu sein scheint, sich aber doch ähnlicher ist als vermutet.

Immerhin wird nun auch der Hintergrund etwas besser ausgebaut, die Mythologie bekommt mehr Raum, aber allzu viele Beschreibungen sollte man immer noch nicht erwarten, verlässt sie sich doch auch bei der Schilderung der Unterwelt auf klassische, mythologische Bilder, die sie nur anders benennt.

Erfahrene Leser werden schnell erkennen, worauf das Drama hinausläuft und werden auch nicht enttäuscht, wenn man sich gewisse Szenen am Ende anschaut. Aber immerhin bietet die Handlung genug Abwechslung und kleine Überraschungen, um unterhaltsam zu bleiben und nicht auf der Stelle zu treten. Zudem werden ein paar interessante Weichen für die Fortsetzung, aber auch den Rest der Saga gestellt.

„The Songbird and the Heart of Stone“ leugnet nicht, waschechte Romantasy zu sein, denn der Schwerpunkt des dritten Bands der „Crowns of Nyaxia“-Saga liegt auf der Entwicklung einer neuen Beziehung, aber immerhin bekommen auch die Fantasy-Elemente genug Raum und können einen interessanten Konflikt im Hintergrund weiterentwickeln.