So nicht, Darling 3 (Comic)

Tomomi Nagae
So nicht, Darling 3
(Soryanaize Darling Vol. 3, 2005)
Aus dem Japanischen von Costa Caspary
EMA, 2011, Taschenbuch, 186 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7355-7

Von Irene Salzmann

Seit einer Bluttransfusion teilt die Studentin Maiko Ninomiya ihre Erinnerungen mit der verstorbenen Haruka Nanase. Der Dozent Yukiya Nagase, der unsterblich in Haruka verliebt war, obwohl sie seinem Bruder den Vorzug gegeben hatte, sieht Haruka genauso wie Toya, der kleine Sohn des Paares, in Maiko. Sie bitten die junge Frau, zu ihnen zu ziehen – als Ersatz für die Geliebte und die Mutter.

Natürlich geht das nicht lange gut, denn Maiko verliebt sich in Yukiya, will aber kein Lückenbüßer sein. Darum wendet sie sich Shizuru Akane zu, jenem Arzt, der sie einst operierte und dem sie damals starke Gefühle entgegenbrachte. Er hat mittlerweile seinen Beruf aufgegeben und möchte Maiko mit nach Europa nehmen, wo auf ihn eine große Karriere als Pianist wartet. Als sie Yukiya und Toya erneut begegnet, wird ihr jedoch klar, wem ihr Herz gehört. Und wieder sendet der sensible Junge Maiko durch die Zeit. In der Zukunft trifft sie auf einen älteren Toya, der sie seltsamerweise nicht als seine Ersatz-Mutter erkennt. Er schickt sie in die Vergangenheit, wo sie die Gelegenheit verpasst, Haruka vor dem Unfall zu warnen und sie und ihren Mann zu retten. Zu groß ist ihre Angst Yukiya niemals kennen zu lernen, sollte sich die Vergangenheit verändern. Danach bereut sie ihren Egoismus zutiefst...

In der von der Titelgeschichte unabhängigen Bonus-Story „Unser Stressabbausex“ lernen sich die Kollegen Tsugumi und Kamijo zufällig im Archiv näher kennen, wohin sich beide gern zurückziehen, wenn sie deprimiert sind. Auf das belanglose Gespräch folgt Sex, auf Sex Liebe ... Doch dann erfährt Tsugumi, dass Kamijo die Enkelin des Firmenchefs heiraten soll.

Man nimmt nichts vorweg, wenn man verrät, dass in „So nicht, Darling“ 3 mit der Hilfe von einer dicken Portion Fantasy alles zurecht gerückt wird, ganz so, wie es sich die Leserinnen wünschten und gewiss auch erwarteten. Dabei ist das Wie wichtiger als der Umstand, dass es so kommt – und einfach hat es Maiko nicht, eine Tragödie zu verhindern und ihr eigenes Glück zu finden. Im Vergleich haben Tsugumi und Kamijo nicht ganz so gravierende Probleme, aber die Story ist auch bedeutend kürzer und konzentriert sich auf das Wesentliche. Beiden Paaren ist gemein, dass sie relativ schnell zueinanderfinden, es jedoch eine konkrete Hürde gibt, durch die sich das Happy End mit Verzögerung einstellt. Die Protagonisten sind ausnahmslos attraktiv und sympathisch und haben ein paar kleine Macken, durch die sie richtig liebenswert werden. Mit viel Herz und Gefühl meistern sie ihre Probleme und werden dafür belohnt.

Die Handlung wird von klaren, ansprechenden Zeichnungen getragen, die so gefällig sind wie zum Beispiel die von Yuki Yoshihara („Love Triangle“) oder Kanoko Sakurakouji („Black Bird“). Auch die soften erotischen Momente sind vergleichbar: Es gibt einige Szenen, die nicht zu explizit ausfallen.

Dadurch wird der Titel interessant für Leserinnen ab 14 Jahre, die mehr als Küsschen und Händchenhalten sehen, aber die Details der Phantasie überlassen möchten. Mit drei Bänden hat die Serie genau die richtige Länge, sie unterhält auf witzig-spritzige Weise und trifft dadurch den Nerv der Zielgruppe, die den Mix aus Romance und Fantasy zu schätzen weiß.