Star Trek: Die Kunst von Neville Page, Joe Nazarro (Buch)

Star Trek: Die Kunst von Neville Page
(Star Trek: The Art of Neville Page - Inside the Mind of the Visionary Designer, 2023)
Text: Joe Nazarro
Bilder: Neville Page
Übersetzung: Johannes Neubert
Cross Cult, 2024, Hardcover, 192 Seiten, 39,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Science-Fiction-Serien leben nicht nur von Spezialeffekten und abwechslungsreichen futuristischen Sets, wichtig ist auch eine glaubwürdige Darstellung der Aliens, auch wenn viele Rassen aus Gründen humanoid daherkommen. Hier dürfen sich die entsprechenden Designer austoben, wie der vorliegende Bildband beweist. „Star Trek: Die Kunst von Neville Page“, stellt die Arbeiten des Erschaffers zahlreicher Kreaturen vor.

Neville Page war bereits bei den Filmen der Kelvin-Timeline mit dabei und hat so das neue Aussehen der Klingonen entscheidend mitgeprägt, ebenso wie das verschiedener anderer Aliens, die dort ihren Auftritt haben.

Entscheidender sind aber seine Arbeiten für „Star Trek Discovery“, angefangen von dem Ersten Offizier Saru bis hin zu dem Aussehen, das Captain Pike in bestimmten Visionen hat. Und natürlich kommen fremde Völker auch nicht zu kurz. „In Star Trek Picard“ hat er auch den Romulanern und Borg einen frischen Anstrich verpasst.


Man merkt, dass das Buch schon einige Jahre alt ist, denn die letzten Staffeln von „Star Trek Discovery“ und „Star Trek Picard“ werden nicht berücksichtigt oder nur kurz gestreift. Das Buch lebt vor allem durch die zahlreichen Bilder und Konzeptzeichnungen aber auch Fotos der endgültigen Designs, die man dann auch in Serie und Film gesehen hat.

Der Text begleitet dies alles, der Autor fasst zusammen, was ihm der Künstler wohl erzählt hat, vor allem welche Gedanken er sich zum Beispiel in Bezug auf die Kelpianer gemacht hat, und warum diese trotz ihres amphibischen Ursprungs auch an Land leben können.

Man erfährt auch, was er sich bei dem neuen Aussehen der Klingonen oder Romulaner gedacht hat, warum etwa die Borg so aussehen wie sie es tun und welche Gedanken er sich zu Ex-Drohnen wie Seven of Nine und Hugh gemacht hat.


Der Text bietet Einiges an Infos und Andeutungen, die die Designs und ihre Funktionsweise verständlicher machen. Vielleicht mag das eine oder andere für Hardcore-Fans nicht ergiebig genug sein, aber man wird dennoch durch viele Fotos und Zeichnungen belohnt, die bei einigen Figuren auch den Schaffensprozess zeigen. Zudem werden Rassen auch oft Figuren zugeordnet, die in den Serien und Filmen auftreten, was gleich auch noch eine größere Bindung des Lesers erzeugt.

Alles in allem erhalten die Fans einen guten Überblick über die Masken, die Neville Page maßgeblich gestaltet hat und erfahren mehr darüber, warum ihm manchmal eine Neuinterpretation wichtiger war.

„Star Trek: Die Kunst von Neville Page“ spricht damit vor allem die Zuschauer an, die die neueren Filme und Serie und deren Gestaltung - vor allem bei den Aliens - zu schätzen wissen. Sie bekommen mit dem Bildband eine schöne Übersicht, die auch Vieles erklärt und durch die vielen Bilder sein Geld mehr als wert ist.