Thor 7 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 21. März 2011 08:59

Kieron Gillen, Peter Milligan
Thor 7
Der Prometheus von Latveria
(Thor 604 – 606, The Trial of Thor, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweitzer
Titelillustration von Billy Tan und Matt ‚Batt‘ Banning
Zeichnungen von Billy Tan, Gary Nord
Tusche: Matt ‚Batt‘ Banning
Farben: Paul Mounts, Christina Strain, Emily Warren
Panini, 2010, Paperback, 104 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86607-554-2
Von Petra Weddehage
Die wunderschöne Göttin Kelda, eine Asentochter aus Asgard, will von Dr. Doom den Aufenthaltsort von Loki wissen. Ihr sterblicher Geliebter Bill wurde von diesem getötet. Daraufhin schwor sie blutige Rache. Doch Dr. Doom überlistet Kelda und stiehlt ihr die Göttlichkeit. Schwerverletzt und dem Tode nah wird die Asin von Baldur gefunden, der schwört, bittere Vergeltung an Dr. Doom und ganz Latveria zu nehmen.
Baldur bittet Thor, der verstoßen wurde, um Hilfe. Gemeinsam ziehen die beiden Götter und der Kriegsherr Tyr gegen den Diktator von Latveria in den Kampf. Doom aber untersteht einem fürchterlichen Meister und handelt in dessen Auftrag. Außerdem hat Dr. Doom selbst noch ein paar Pläne. Mittels einer Maschine verändert er die Asen zu grausamen Monstern, die gegen ihre eigenen Leute kämpfen müssen.
Der Comic-Band vereint die US-Ausgaben „Thor” 604 – 606 und „Thor: The Trial of Thor”.
Die Zeichnungen wirken sehr plastisch und zeigen die Brutalität der einzelnen Protagonisten in allen Details. Die Düsternis der Welt von Latveria durchbricht der helle Kontrast, den die Asin Kelda mitbringt. Wie eine lebendige Zuckerwattefigur schwebt sie am Himmel, umgeben von göttlich-goldenem Glanz. Überhaupt überwiegen düstere, sehr im Noir-Stil gestaltete Szenen in dieser Ausgabe.
Kiereon Gillen („Phonogram“) und Billy Tan („X-Men“) verbinden gelungen ihre Fähigkeiten zu einer packenden, großartige gezeichneten Story. Den Fans wird eine Geschichte geboten, die kompromisslos zeigt, dass auch Götter verletzlich und bei weitem nicht unfehlbar sind. Das kennt die Liebe keine Grenzen. Das sieht man besonders bei der gottgleichen Keldar und Bill, dem sterblichen Menschen. Auch Thors Zerrissenheit, immer zwischen seiner menschlichen Existenz als Don Blake und seinem göttlichen Erscheinungsbild zu stehen, wird überzeugend dargestellt. Immerhin liebt auch er eine Sterbliche, Jane Foster, die wiederum seinem Alter Ego Don Blake zugetan ist.
Wer interessante Schauplätze innerhalb des Marvel-Universums liebt und explosive Kampfhandlungen schätzt, wird dieses Album nicht verschmähen. Fans von Thor und Dr. Doom werden bestens unterhalten.