Sherlock Holmes 64: Der verschwundene Grafensohn (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Amy On
Sherlock Holmes 64
Der verschwundene Grafensohn
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Bastien Ephonsus
Titania Medien, 2024, 1 CD, ca. 86 Minuten, ca. 8.99 EUR

Rezension von Christel Scheja

In der 64. Folge von „Sherlock Holmes“ von Titania Medien verlassen die Hauptfiguren wieder einmal ihre Heimat, um nach Österreich zu reisen und dort einem Freund zu helfen. „Der verschwundene Grafensohn“ macht dem adligen Vater schwer zu schaffen, wie man sich denken kann.


Wie kann es sein, dass der kleine Sohn des Grafen Schönburg am helllichten Tag einfach vom Anwesen des Vaters verschwindet? Wer ist dafür verantwortlich und aus welchem Grund? Der Adlige hat sogleich eine Kusine und deren Sohn in Verdacht. Daher nimmt der Meisterdetektiv auch erst einmal diese unter die Lupe, sieht sich dann aber auch noch auf anderen Spuren um, die vielversprechender in seinen Augen scheinen und nach und nach die Wahrheit enthüllen.

 

Es gehört fast schon zum guten Ton, dass dem eigentlichen Fall erst einmal ein unterhaltsames Gespräch zwischen Watson, Holmes aber auch Mrs. Hudson vorangestellt wird, bei dem sich die Hauswirtin inzwischen selbst als schlagfertiger als früher erweist.

Die Geschichte selbst ist nach dem Tod von Mary Watson angesiedelt, so dass die beiden Männer wieder zusammenwohnen. Und Marc Gruppe nutzt es auch aus, kleine, aber feine Verbindungen zur „Mayerling“-Folge zu knüpfen. So fühlt sich die Reise nach Österreich wie eine Heimkehr an, auch wenn es natürlich nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hat. Sie bekommen es schon bald mit Intrigen in Adelskreisen zu tun, die es in sich haben und auch Handlangern, die vor nichts zurückschrecken.

Es macht wie immer Spaß, dem etwas älteren und sanfteren Sherlock Holmes zuzuhören, der sich inzwischen auch von Mrs. Hudson mehr gefallen lässt, auch wenn er immer noch gut auszuteilen weiß. Und wie ein guter Spürhund mit seiner Schnüffelnase, stößt er in Wien schon bald auf die vielversprechendste Fährte und findet dabei noch einige andere Kleinigkeiten heraus, die auch der Familie des Grafen zugutekommen.

Die Sprecher sind wie immer bester Spiellaune und haben ihren Spaß, auch in den Nebenrollen. Und so entsteht wieder einmal Kino im Kopf, da auch Sound-Effekte und Musik den Eindruck zu vertiefen wissen.

So ist „Der verschwundene Grafensohn“, das 64. Hörspiel der Titania-Medien-Reihe „Sherlock Holmes“ wieder einmal ein unterhaltsames und kurzweiliges Hörspiel, das auch ein paar interessante Verbindungen zu knüpfen weiß, die der Serie auch ein wenig Kontinuität geben.