Frank Frazettas Death Dealer 1 (Comic)

Frank Frazettas Death Dealer 1
(Frank Frazetta‘s Death Dealer Vol. 1, 2022)
Inspiriert von den Gemälden Frank Frazettas
Text: Mitch Iverson, Torunn Gronbekk
Zeichnungen: Stefano Martino, Leonardo Manco, Axel Medelin, Diego Galindo
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2024, Hardcover, 160 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Frank Frazetta war einer der großen Fantasy-Künstler des 20. Jahrhunderts. Vor allem von den 60er Jahre bis in die 80er prägten seine Gemälde und Illustrationen die Cover von Romanen. Eine ganze Generation ließ sich von seinen Darstellungen inspirieren. Vor allem ein Gemälde hatte es ihnen angetan: Schlicht als „Death Dealer“ bezeichnet, so wurde das Bild doch zu einer Ikone und tauchte immer wieder in Comics und sogar Zeichentrickfilmen auf. Nun gibt es sogar eine ganze Comic-Reihe, die sich von diesem und anderen Werken inspirieren lässt.

 

Kur ist verflucht, seit er sich einen Helm aus einem dunklen Grab aufgesetzt hat. Sein Schicksal ist nun an eng mit dem des Dämons verbunden, der ihm damals das Leben rettete. Und so zieht er als einsamer Krieger durch die Lande, folgt seinem Instinkt. Der aber scheint zu versagen, als er sich einer jungen Frau annimmt, die mit ihrem Kind durch die Wildnis flieht. Er rettet sie vor einem Monster und verspricht, sie zu beschützen - nicht ahnend, dass Verrat und Falschheit auch hinter einer schönen Fassade lauern können.


Die Geschichte ist simpel gestrickt, könnte so auch mit Conan und anderen, weniger verfluchten Helden erzählt werden, denn auch wenn Kur verflucht ist, hat er doch ein gewisses Ehrgefühl, das ihn später tatsächlich mit einer Zauberin zusammenarbeiten lässt, auch wenn er diese irgendwie verabscheut. Der einzige Unterschied ist, dass der im Helm hausende Dämon sein Verhalten immer wieder kommentiert und ihn manchmal auch zu warnen versucht, hat er doch den größere Überblick über das Grauen, das in der Welt auf ihn wartet.

Man merkt durchaus, dass sich die Künstler von verschiedenen Bildern des Altmeisters haben beeinflussen lassen, denn auch andere Figuren bekommen eine Geschichte zugeteilt. Und auch wenn die beiden Frauen, die sich in das Leben des Verfluchten schleichen, nur leicht bekleidet und willig sind, so wissen sie doch genau, was sie wollen und können.

Heraus kommt eine erdige Sword- & Sorcery-Geschichte, die all die Klischees wieder zum Leben erweckt, die mit dem Barbaren-Genre zusammenhängt. Das Ganze erinnert tatsächlich an die „Savage Sword of Conan“-Serie und spricht all die Fans an, die Spaß an den doch eher simplen Charakteren, einer geradlinigen Handlung mit klaren Fronten und viel Action, garniert mit Sex haben. Auch die Zeichnungen kommen denen Frazettas sehr nahe, ohne jedoch den Altmeister zu kopieren.

„Frank Frazettas Death Dealer“ 1 ist eine besondere Art der Hommage an die Werke eines einstmals sehr bekannten und beliebten Künstlers. Tatsächlich beleben die jungen Autoren und Zeichner die Gemälde durch ihre Ideen, die ein Fest für alle alten, aber auch jungen Fans der Heroic Fantasy sein dürften. Denn immerhin wissen sie dem Ganzen auch einen modernen Aspekt abzuringen und schwelgen nicht nur in den alten Klischees.