Alexandra Flint: What we Fear - Lakestone Campus of Seattle 1 (Buch)

Alexandra Flint
What we Fear
Lakestone Campus of Seattle 1
Ravensburger, 2024, Paperback, 512 Seiten, 14,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1996 geborene Alexandra Flint lebt heute mit ihrem Mann in München, wo sie zunächst Elektro- und Informationstechnik studierte, sich ab 2021 aber ganz dem Schreiben widmet. Sie bloggt auch nebenher und geht gerne auf Reisen. Daher spielen auch ihre Bücher, wie die aktuelle Trilogie „Lakestone Campus of Seattle“, nicht unbedingt in Deutschland. Erschienen ist nun der erste Band der Reihe, „What we Fear“.


Harlow ist eine begnadete Hackerin, doch nun steht sie mit einem Fuß im Gefängnis, und das nur, weil sie das Geld aufgetrieben hat, um ihrem Bruder eine überlebenswichtige Operation zu ermöglichen. Doch es kommt nicht zu einer Verurteilung, stattdessen erhält sie eine zweite Chance.

Sie soll sich von ihrer Hackergruppe lossagen und ihre Talente am renommierten Lakestone Campus beweisen, an dem nur eine handverlesene Gruppe junger Leute ausgebildet wird. Dort lernt sie auch schon bald Zack kennen, der trotz seiner Unfähigkeit zu sprechen, ihr Herz berührt.


Aber wie man sich denken kann, wird Harlow schnell wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt, so sehr sie sich auch bemüht, die Chance wahrzunehmen, die ihr geboten wurde, und auch von den Mitstudenten, insbesondere Zack immer wieder aufs Neue inspiriert wird.

Der Chef irer Hackergruppe will sie nicht gehen lassen und droht ihr mit Konsequenzen. Weil Harlow ein anderes Beispiel vor Augen hat, geht sie auf die Erpressung ein und verschweigt allen anderen, was sie quält.

Doch kann das Doppelspiel auf Dauer gutgehen? Oder gefährdet sie damit nicht viel mehr das, was sie inzwischen an Freunden und Anerkennung gewonnen hat? Das sind die Fragen, die diesen romantischen Thriller vorantreiben. Denn eines ist ganz klar: Auch wenn die spannende Handlung und die interessanten freundschaftlichen Beziehungen zu den anderen Studenten auf dem Campus eine sehr wichtige Rolle spielen, die Liebesgeschichte hat auch einen größeren Anteil am Geschehen und ist eine weitere wichtige Triebfeder für die Motivation und das Verhalten der Figuren. Zudem entwickeln sie sich angemessen und es wirkt nicht aufgesetzt.

Man merkt, dass die Autorin im Computerbereich durchaus weiß, wovon sie spricht und auch sonst gut recherchiert hat. Natürlich sollte man nicht allzu viel Lokalkolorit erwarten, was Seattle und Umgebung angeht, aber das Setting ist auch weniger bedeutsam für die Handlung als die Figuren. Und die wichtigen Leute haben alle genügend Profil, um sie zu mögen oder abzulehnen und sind entsprechend gut vorstellbar.

„What we Fear“, der erste Band von „Lakestone Campus of Seattle“, kann als romantischer Thriller mit einer spannenden Handlung im Bereich Computer-Kriminalität, interessanten und lebendigen Figuren, aber auch einer Liebesgeschichte, die nicht alles andere erstickt, punkten. Angesprochen werden natürlich in erster Linie junge Frauen und Mädchen, die glaubwürdige Campus-Geschichten mit dramatischen Abenteuern mögen.