Versus 1 (Comic)

Versus 1
Text: ONE
Zeichnungen: Kyoutarou Azuma
Übersetzung: Etsuko Tabuchi & Florian Weitschies
Manga Cult, 2024, Paperback, 224 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Action-Fantasy fragt nicht unbedingt immer nach Logik, denn die Action steht im Vordergrund. Und so wird auch in „Versus“ nicht unbedingt nach dem Warum oder Wie gefragt, sondern einfach munter losgelegt.


Seit Menschengedenken leben die Bewohner der Welt mit dem Kampf gegen den Großen Dämonenkönig und seinen 47 Fürsten. Genau die gleiche Anzahl an Helden versucht, die Monster in Schach zu halten und das Leben für den Rest der Sterblichen erträglicher zu machen.

Das gelingt nicht so wirklich, und so schwindet nach und nach alle Hoffnung. Aber dann öffnen sich im Land überall Portale, durch die die Menschen anderer Welten strömen, die aber auch ihre eigenen Probleme mitbringen.


Die Idee ist schon witzig, denn die Künstler fahren mehr oder weniger das auf, was Action-Mangas ausmacht. Die erste Hälfte der Geschichte ist aber erst einmal der Vorstellung der Welt gewidmet, in der die sterblichen Helden mal mehr, mal weniger Erfolg gegen die Dämonen haben.

Doch als wäre das nicht genug, öffnen sich Portale und andere Menschen kommen auf die Welt, teilweise mit Maschinen und Waffen, die ihren weit überlegen sind, teilweise mit stärkeren Fähigkeiten. Aber auch sie haben einen Grund, hierher zu kommen. Auf den Welten, die sie verlassen haben, liegen sie nämlich ebenfalls im Kampf gegen übermächtige Gegner, seien es nun Roboter, Aliens oder gar Kaiju - und das ist der Witz an der ganzen Sache. Denn einfach einmal die ganzen Konstellationen von Helden und Gegnern, die man aus dem Action-Genre kennt, an einem Ort zusammenzuwerfen und die so unterschiedlichen Sterblichen eine mögliche Allianz beraten zu lassen, das ist neu.

Ansonsten bleibt aber alles mehr oder weniger beim Alten, denn die Handlungsmuster und Klischees sind sattsam bekannt und werden entsprechend leidenschaftlich zelebriert. Immerhin kommen auch ein paar neue Probleme dazu, die für weitere Spannung sorgen.

„Versus“ lebt vor allem durch die Idee, einfach einmal alle Helden- und Schurkenpaarungen auf einer Welt zusammenzubringen, die man in den Mangas in den letzten Jahren und Jahrzehnten kennengelernt hat. Und das sorgt für Spannung, auch wenn alles andere viel zu bekannt und vorgegeben erscheint.