Bernhard Trecksel: Flammenlied - Die vier Könige 1 (Buch)

Bernhard Trecksel
Flammenlied
Die vier Könige 1
Piper, 2024, Hardcover, 496 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der 1980 geborene Bernhard Trecksel hat nicht nur über dreißig Jahre Erfahrung im Tischrollenspiel und als Entwickler von Games gesammelt, er ist auch als Autor kein Unbekannter mehr. So ist seit dem Jahr 2014 die Trilogie um den Totenkaiser erschienen. Nun legt er mit „Flammenlied“ den ersten Band der Dilogie „Die vier Könige“ vor.


Sie sind völlig unterschiedlich, jedoch eint sie eine dunkle Vergangenheit, durch die sich Gjalar, der Zwergenbarde, die Elfe Tanaqui, der Paladin Bowen und der Feuermagier Kato eigentlich meiden müssten, denn ein Jeder hat Grund, mindestens einen der anderen zu hassen und verabscheuen. Doch dann locken sie die Nachrichten über unnatürliche Waldbrände in das Dorf Dunkelfall und aus gemeinsamem Interesse heraus müssen sie nicht nur plötzlich eng zusammenarbeiten, sondern sich auch hinab in die Tiefen der Erde wagen, in denen in der Dunkelheit unbekannte Gefahren lauern.

 

Doch wie man sich denken kann, ist der Dungeon, der all das aufbietet, was Leser selbst in Tischrollenspielen kennengelernt haben, nur der Auftakt zu weit größeren Abenteuern, denn jeder der vier Helden wird schon bald mit unangenehmen Wahrheiten und Geheimnissen über seine Vergangenheit konfrontiert und muss sich dem stellen, vor dem sie teilweise davongelaufen sind. Zudem teilen sie eine gemeinsame Vergangenheit, in der sie nicht gerade als Freunde geschieden sind. Das alles bringt die Spannung in die Geschichte, die ansonsten doch eher nach einem vertrauten Muster verläuft, denn natürlich entdecken die Helden nach und nach Andeutungen und Hinweise, die auf eine weitaus größere und gefährlichere Bedrohung hinweisen, die sie nur gemeinsam besiegen können.

Routiniert und ohne Längen führt der Autor in die Handlung ein und stellt schon einmal die Weichen für den Abschlussband. Die Geschehnisse sind gut durchdacht, auch die Figuren entwickeln sich während der Geschichte weiter, obwohl sie anfangs viel von den klassischen Archetypen haben.

Rollenspieler, aber auch „normale“ Leser, die nach einem Abenteuer ohne romantischen Anteil suchen, werden ihren Spaß haben, denn Trecksel zieht alle Register und nutzt diese auch, um das Beziehungsgeflecht zwischen den Helden immer wieder auf die Probe zu stellen und zu vertiefen. Immerhin verrät er nicht alles und schließt mit einem Cliffhanger, so dass man neugierig auf die Fortsetzung bleibt. Der Hintergrund bleibt allerdings wenig ausgearbeitet, scheint der Autor doch auf die Phantasie der Leser zu setzen und sich letztendlich mehr auf die Handlung konzentrieren zu wollen.

„Flammenlied“ ist der solide Auftakt der Dilogie um „Die vier Könige“. Das kurzweilige Abenteuer bietet genau die richtige Mischung aus Abenteuer, Magie und Action, die es braucht, um den Leser zu unterhalten und auf den nächsten Band neugierig zu machen.