Erik Hauser: Verhext, verzaubert - und verloren (Buch)

Erik Hauser
Verhext, verzaubert - und verloren
Ashera, 2024, ebook, 2,99 EUR

Rezension von Andreas Flögel

Ich bin schon länger ein Fan von Erik Hausers Geschichten und habe auch seine Einzelveröffentlichungen, die Sammlung „Jenseits des Rheins“ und den Roman „Das Erbe der Wölfe“, gerne gelesen und positiv besprochen. Daher war ich freudig gespannt auf seine neue Novelle, „Verhext, verzaubert - und verloren“.

Um es gleich vorwegzunehmen, ich wurde nicht enttäuscht.

Erst einmal ein paar Details: Die Story ist nur als ebook erhältlich, denn es handelt sich hier um eine Novelle, gerade mal ca. 58 Seiten lang. Das ist kein Roman, aber doch deutlich mehr als eine normale Kurzgeschichte.

Sie ist kurz genug, um sie in einem Rutsch zu lesen, und das möchte man auch, wenn man einmal damit angefangen hat. Andererseits ist sie lang genug, um eine sorgfältig geplante Handlung mit einigen überraschenden Wendungen für den Leser bereit zu halten. Denn erst zum Ende wird klar, dass am Anfang der Geschichte schon auf Vieles hingewiesen wurde, man es als Leser aber noch nicht erkennen konnte. Ich habe deshalb zum Schluss extra nochmal den ersten Teil gelesen. Mit dem Wissen von später sieht man dann das eine oder andere in einem neuen Licht.

Was die Handlung angeht, möchte ich hier nicht zu viel verraten. Dass die Geschichte mit einem Unfall beginnt, bei dem der Cheflektor Malte eine junge Frau anfährt und von da ab Stück für Stück in eine Auseinandersetzung zwischen dieser Frau und seiner Verlobten gerät, kann man schon dem Klappentext entnehmen und dass Hexerei eine Rolle spielt, wird bereits aus dem Titel deutlich. Alles Weitere will ich dem Leser zum Entdecken lassen.

Der Text ist sehr bildreich und stimmungsvoll geschrieben und fesselnd gestaltet. Er unterscheidet sich von dem sarkastisch amüsierten Stil, den der Autor so oft bei seinen kürzeren Storys einsetzt und den ich dort auch sehr mag. Hier dagegen tritt die Sprache etwas in den Hintergrund und unterstützt den Leser daher dabei, möglichst flüssig weiterzulesen.

Zuletzt bleibt noch zu erwähnen, dass mich die Geschichte animiert hat, mich bei Spotify auf die Suche nach Ella Fitzgeralds „Bewitched, Bothered, and Bewildered“ zu machen. Der Song wird in der Novelle mehrmals erwähnt und ist so etwas wie ein Soundtrack dazu.

Eine hundertprozentige Leseempfehlung.