Scurry 2: Der ertränkte Wald (Comic)

Mac Smith
Scurry 2
Der ertränkte Wald
(Scurry Vol. 2, 2018)
Übersetzung: Silvano Loureiro Pinto
Cross Cult, 2024, Hardcover, 108 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wie das weltberühmte „Watership Down“ hat sich in der Tier-Fantasy offenbar etabliert, dass die Geschichten alle mehr oder weniger einen düsteren Touch besitzen, wenn sie nicht gerade für die kleinsten Leser sind. Das hat sich auch bei „Scurry“ von Mac Smith durchgesetzt, der auch im zweiten Band, „Der ertränkte Wald“, höchst gefährliche Heldenreisen schildert.

 

Wix und Pict sind ausgezogen, um ihre Sippe zu retten, die in einem von Menschen schon länger verlassenen Haus leben. Nun, da die Vorräte aufgebraucht sind, droht der Hungertod, wenn sie bleiben - und Fressfeinde und andere Gefahren, wenn sie sich nach draußen wagen.

Dennoch haben es die beiden gewagt und gemerkt, dass nicht alle Tiere den Mäusen feindselig gegenüberstehen. Auf getrennten Wegen müssen die beiden mutigen Wanderer nun wieder zusammenfinden, um ihre Mission zu erfüllen.


Eigentlich sind die Ereignisse, von denen Mac Smith erzählt, gar nicht so phantastisch wie es scheinen mag, aber der besondere Blickwinkel macht es aus. Denn er verleiht den Mäusen, Katzen, Krähen und anderen Tieren des Waldes eine Stimme. Und die Abenteuer wirken aus deren Sicht auch magischer als man denkt, denn immerhin müssen sie gegen Überschwemmungen kämpfen, erleben mit, wie ihnen der Weg abgeschnitten wird oder Fressfeinde immer noch nicht aufgegeben haben.

Doch wie so oft teilen sich die Tiere aus der Sicht der Mäuse nach und nach in zwei Gruppen auf: die Monster, die sie nur fressen wollen - wie Wölfe, Krähen, Katzen und Ratten - und dann die Freunde und Unterstützer, zu denen überraschenderweise auch einmal die Füchse gehören.

Der Künstler spielt bewusst mit dem einen oder anderen Klischee, so dass die Leser schnell Sympathie oder Abneigung entwickeln können, bricht aber auch mit dem einen oder anderen vertrauten Bild, so dass die Geschichte weiterhin spannend bleibt.

Auch wenn die Gewalt auf einem niedrigen Niveau ist, so ist die Serie auch weiterhin kein Kinderkram, denn die Schilderungen sind nicht ohne.

„Scurry“ 2, „Der ertränkte Wald“, setzt die Geschichte der mutigen Mäuse, die ihre Kolonie retten wollen, gelungen fort und bietet eine spannende wie abwechslungsreiche Geschichte für alle Leser, die Tier-Fantasy mögen.