Edition Falk-Ingo Klee 1: Der Anticomputer (Buch)

Edition Falk-Ingo Klee 1
Der Anticomputer
VPH, 2023, Taschenbuch, 240 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Im Verlag Peter Hopf kamen nicht nur die legendären Roman-Adaptionen zu den berühmten Hansrudi-Wäscher-Comics heraus, der Verlag legte auch eine kleine, feine Reihe von Romanheft-Nachdrucken auf. „HOPF Autorenkollektion“ nannte sich das Kind, in der in jedem Band zwei Romanhefte vornehmlich aus den Publikationen der „Terra Astra“-Reihe Aufnahme fanden. Corona sorgte dann letztlich dafür, dass sie leider eingestellt werden musste.

Nun gibt es einen neuen Versuch; selbes Format, nur keine Klappenbroschur mehr - und man kümmert sich um Autor. Der Name ist hier Programm, die „Edition Falk-Ingo Klee“ startet mit zwei behutsam überarbeiteten Romanen in einem Band. Als Nummer 451 und 604 in Terra Astra erstveröffentlicht, warten „Der Anticomputer“ und „Der kybernetische Despot“ auf uns.

 

Im ersten Roman lernen wir einen abstinenten Medi-Computer kennen. Eine Fehlfunktion führt dazu, dass das in Indien eingesetzte Elektronengehirn vehement Jagd auf alle Alkoholvorräte und deren Genießer macht. Der Alkohol ist gesundheitsschädlich, wird beschlagnahmt und vernichtet, die Menschen, die dem mehr oder minder Hochprozentigem zusprechen, zwangsweise auf eine Entziehungskur verfrachtet - Vorsicht, die Herrschaft der Computer (KI) ist eine gerade heute wieder reale Gefahr…

Im zweiten Roman präsentiert der Verfasser uns mit Konnex eine Welt, die der Erde sehr ähnlich ist. Die an den Urvogel erinnernden intelligenten Konnexianer leben ein luxuriöses Leben - dafür sorgen die computergestützten Helferlein. Als sich die Konnexianer aber auf ihre alten Fertigkeiten besinnen, es Mode wird, wieder selbst etwas zu schaffen und die Maschinen plötzlich ohne Arbeit, ohne Sinn und Zweck dastehen, sinnen diese darauf, den alten Zustand wieder herzustellen - und scheuen auch nicht davor zurück, die ihnen eigentlich Schutzbefohlenen zu verletzten, ihren Geist in virtuelle Welt zu versetzen oder künstliche Pandemien auszulösen…


Wie man sieht, sind beide Romane, die das Thema der Gefahr thematisieren, die durch künstliche Intelligenzen droht, nach wie vor höchst aktuell. So lesen beide Romane sich auch heute noch munter und flott, besonders die Vision, wie die Welt des Jahren 2007 aussieht, mutet doch unfreiwillig komisch an - von den selbstfliegenden Robotertaxis und den im Gesundheitswesen eingesetzten Robotern ist zumindest bis dato zum Glück noch nichts wirklich zu sehen.

Hoffen wir, dass die „Edition Falk-Ingo Klee“ lange läuft, verdient hätten es Autor und Verlag auf jeden Fall.