Welcome back, Alice 4 (Comic)

Shuzo Oshimi

Welcome back, Alice 4

Übersetzung: Martin Gericki

Cross Cult, 2023, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Welcome back, Alice“ überrascht doch immer wieder und ist vor allem eines: keine romantische Kuschelgeschichte im Schul-Umfeld, sondern besitzt nun auch noch etwas anderes, was in diesem Band gut zum Tragen kommt und statt wohligen eher gruslige Gefühle aufkommen lässt.


Yohei weiß nicht mehr so recht voran er ist, nachdem die Beziehung mit Yui durch die letzten Vorfälle endgültig zerbrochen ist. Er fühlt sich wie am Boden zerstört und weiß irgendwie nicht weiter - und da kommt Kei ins Spiel. Denn er weckt in dem Jungen ungeahnte Gefühle und die Leidenschaft, die bei Yui nicht wirklich aufkommen wollte. Wider Willen fühlt sich Yohei von dem Kindheitsfreund angezogen, was die ganze Lage n der Schule noch mehr verkompliziert.

 

Es ist schon interessant zu sehen, wie die aufkommenden erotischen Gefühle die drei Kindheitsfreunde spalten und entzweien. Vor allem ist dabei zu sehen, wie Kei nun die Gelegenheit nutzt, um sich an Yohei heranzumachen.

Der Verdacht komnt auf, dass die Gefühle schon viel länger existieren und sich nun ganz offensichtlich Bahn brechen, wie sich in der Szene im Bad zeigt. Aber das ist nur der Anfang eines Problems, mit dem sich Yohei vor allem herumschlagen muss. Es ist ein Einfluss von außen, der ihn zum Nachdenken und Grübeln bringt, ihn beschäftigt, aber auf der anderen Seite auch stärkt, denn immerhin ist die dritte Person relativ neutral und hat kein sexuelles Interesse.

Das hält die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Zudem ist auch Kei weiterhin rätselhaft und irgendwie unheimlich, so dass man sich fragt, ob das, was er gegenüber Yohei äußert, wirklich ernst gemeint ist.

„Welcome back, Alice“ spielt auch weiterhin die dunklen Seiten der jugendlichen Sexualität aus, die sich nun deutliche Bahnen bricht und das Beziehungsgefüge mehr denn je belastet, aber auch für die entsprechende Spannung sorgt, da die Absichten Keis weiterhin geheim bleiben und dem Ganzen den Hauch eines Psycho-Thrillers verleihen.