Head Lopper 3: Head Lopper und die Ritter von Venora (Comic)

Andrew MacLean
Head Lopper 3
Head Lopper und die Ritter von Venora
(Head Lopper Vol. 3: Head Lopper and the Knights of Venora, 2019)
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Cross Cult, Hardcover, 224 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Andrew McLean schuf mit „Head Lopper“ einen Helden, wie es ihn schon lange nicht mehr gegeben hat. Denn wie einst Conan, so kommt auch Norgal eher wortkarg daher und fackelt nicht lange, wenn es jemanden zu erledigen gilt. Das beweist er auch in dem nun vorliegenden dritten Band; „Head Lopper und die Ritter von Venora“.

 

Norgal hat aus einer Laune heraus den Kopf der Hexe Agatha mit sich genommen, weil er sich Vorteile daraus erhoffte, aber letztendlich doch nur Ärger geerntet. Allerdings behält er ihn bei sich, denn das Wissen und die Fähigkeiten der Geköpften sind immer noch nützlich. Jetzt erreicht er die Stadt Venora, die eigentlich recht geordnet war, nun aber im Chaos liegt, denn das Ei im Zentrum des Ortes droht zu bersten und um die Stadt herum sammeln sich die Goblins, um ihrem schlüpfenden Gott der Zerstörung beizustehen.


Und das ist natürlich nicht das Einzige der Probleme, die sich dem Köpfer und seinen Begleitern stellen, denn natürlich gibt es auch noch die Verfolger, die es auf Agathas Kopf abgesehen haben. Das führt natürlich zu einem actionreichen und dramatischen Hin und Her, das es in sich hat, denn auch in der Stadt gibt es zerstrittene Parteien, die das Chaos noch verstärken, weil sie sich von dem erwachenden Gott Vorteile erhoffen.

Wie immer wird die Geschichte mit viel Zynismus, bösen Momenten und einem guten Schuss an Grausamkeit und Gewalt erzählt. Auch die derben und groben Zeichnungen passen genau wie die schlichte Farbgebung zur Handlung und vertiefen deren Atmosphäre.

Allerdings sollte man keine tiefschürfende Handlung erwarten, denn das Ganze wirkt wie eine Abfolge von Ereignissen, die keinen roten Faden erfordern. Dadurch wirkt das Geschehen episodenhaft und leider auch oberflächlich, da es auch bei den Figuren keinerlei Entwicklungen gibt. Alles in allem richtet sich die Geschichte daher an Fans kerniger und harter Sword & Sorcery, die vor allem den bitterbösen Humor und die Action zu schätzen wissen und es mögen, wenn ein paar gängige Klischees gegen den Strich gebürstet werden.

„Head Lopper und die Ritter von Venora“ ist vermutlich nicht für jeden Fantasy-Fan interessant, da der Künstler bewusst die Klischees und Archetypen der Heroic Fantasy überzeichnet und dabei nicht an Zynismus, Action und Gewalt spart.