Kiersten White: Amazement Park (Buch)

Kiersten White
Amazement Park
(Hide, 2022)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Piper, 2023, Paperback, 334 Seiten, 18,00 EUR

Rezensio von Gunther Barnewald

Mackenzie, genannt Mack, ist arm, arbeitslos und abgebrannt, als ihr die Möglichkeit geboten wird, durch ein erfolgreiches Versteckspiel in einem alten, abgewrackten Freizeitpark 50.000 Dollar zu gewinnen. Diese soll aber nur der Sieger erhalten. Und obwohl Mack sich vor Versteckspielen fürchtet, seitdem ihr Vater bei einem Amoklauf die ganze Familie tötete und nur Mack entkam, weil sie zu gut versteckt war und das Unheil kommen spürte, beschließt sie, an dem Wettbewerb teilzunehmen.

 

Zusammen mit 13 anderen geht sie in die Veranstgaltung, obwohl die Organisation des Wettstreits seltsam amateurhaft und dilettantisch wirkt. Bald verschwinden tagsüber jeden Tag immer zwei Teilnehmer, während die verbleibenden feststellen müssen, dass der Park abgeriegelt ist und überwacht wird. Zudem sind keine Kameras zu sehen oder gar Aufnahmeteams. Zu spät begreifen die verbleibenden Teilnehmer, was für ein „Spiel“ hier wirklich läuft, nämlich das der „zehn (hier 14) kleinen Opferlein“…


Die Autorin tut sich schwer, ihr Szenario glaubhaft zu entwickeln, weswegen sie zu dem Hilfsmittel eines im Freizeitpark gefundenen Notizbuchs greifen muss, damit der Leser erfahren kann, welch perfides und im wahrsten Sinne des Wortes dämonisches Spiel hier wirklich abläuft und wie und warum es einst startete. Dieses Wissen benötigt der Leser aber, um dem Ganzen einigermaßen offen und verständig gegenüber treten zu können, damit die Geschichte eine gewisse Glaubhaftigkeit entwickelt.

Und während die 14 Protagonisten eigentlich zu viele Hauptpersonen für eine gute und flüssige Handlung darstellen, gelingt es der Autorin immerhin, durch eine gut beschriebene unheimliche Atmosphäre und dem unvermeidlichen Bodycount, einen brauchbaren Spannungsbogen zu erzeugen. Allzu blutige Details überlässt sie clevererweise der Phantasie des Lesers.

„Amazement Park“ ist kein überragendes oder besonders innovatives Buch, für die Leser von einschlägiger Horror-Literatur aber eine einigermaßen klischeefreie und goutable Geschichte.