Supernatural 3: Der Anfang vom Ende (Comic)

Andrew Dabb, Daniel Loflin, Eric Kripke
Supernatural 3
Der Anfang vom Ende
(Supernatural: Beginning´s End, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Hartmut Klotzbücher
Zeichnungen von Diego Olmos & Matthew Don Smith
Farbe von Martina Martinez
Panini, 2011, Paperback mikt Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-386201-078-3

Von Christel Scheja

„Supernatural“ begann als klassische Dämonenjäger-Serie. Zwei Brüder ziehen auf der Suche nach ihrem Vater durch das Land. Dieser ist seit einiger Zeit verschwunden, vielleicht auch deswegen, weil er dem Mörder seiner Frau zu nahe gekommen ist. In den folgenden Staffeln entwickelte sich ein viel größerer und epochaler Konflikt daraus. Es stellte sich heraus, dass die beiden Brüder Schlüsselfiguren weit höherer Mächte sind.

Davon ist aber in „Der Anfang vom Ende“ noch nichts zu spüren. Die Graphic Novel spielt noch vor Beginn der Serie und konzentriert sich auf familiäre Themen und weniger auf das, was bereits im Hintergrund schwelt.

Sam hat gerade die Highschool abgeschlossen und ärgert sich maßlos darüber, dass sein Vater die Zelte abbricht, noch bevor er an der Abschlussfeier teilnehmen kann. In der Tasche hat er bereits die Zusage des Stanford College, doch weiß er nicht, wie sein Vater darauf reagieren wird. John Winchester ist immer noch auf sein Ziel fixiert: Er will um jeden Preis den gelbäugigen Dämon finden, der seine Frau umbrachte. Und nun hofft er darauf, in New York weitere Antworten zu finden. Ein Mann der sich selbst General Cox nennt, soll wichtige Informationen besitzen. John Winchester hofft, sie ihm entreißen zu können. Doch schon auf der Fahrt an die Ostküste gibt es immer wieder Streit mit Sam, der seinem Vater nicht verzeihen kann, dass er seinen Wahn über das Wohl seiner Kinder stellt und ebenso wenig akzeptiert, dass er Dean und ihn in alles hineinzieht. In New York angekommen geht der jüngere der Winchester Brüder deshalb schon bald seine eigenen Wege und sieht sich in der Stadt um, während John und Dean mit Cox und seinen Jägern zusammenarbeiten, um das Böse zu bekämpfen und sich so die Informationen verdienen wollen. Doch schon bald erweist sich, dass der „General“ seine ganz eigenen perfiden Pläne mit den Winchesters hat...

Wie schon die erste Graphic Novel der Reihe – „Der verlorene Sohn“ – so ist auch „Der Anfang vom Ende“ eine Geschichte, die Lücken ausfüllt und erstmals zeigt, wie und warum Sam eigentlich mit seinem Vater und Bruder gebrochen hat, um dann in Stanford zu studieren. Das ist besonders für die Fans der Fernsehserie interessant, die sich immer schon gefragt haben, wie es eigentlich dazu gekommen ist. Neben der Action-Geschichte erhält man auch einigen Einblick in die Beziehungen der Winchesters zueinander. Während Dean in dieser Zeit eher zurückhaltend bleibt, weil er zwischen Vater und Bruder steht, so fechten diese einen brutalen Machtkampf aus, der manchmal auch in Gewalt mündet. Es kommt sehr deutlich heraus, wie sehr John seine Kinder liebt, aber wie wenig er es zeigen kann und will. Die Geschichte wird wieder sehr spannend erzählt, bleibt aber im Serienkanon und verknüpft nur viele der in der Serie gegebenen Hinweise und Andeutungen, so dass man zwar nicht viel Neues erfährt, aber nun die Zusammenhänge klarer werden.

Die Zeichnungen sind dynamisch und passend, wenn man auch manchmal Mühe hat, die Helden der Serie zu erkennen. Aber da unterscheiden sie sich nicht sehr von anderen Graphic Novels zu Serien und Filmen und gerade hier ist zu entschuldigen, dass sie die Helden auch noch etwas jünger zeigen als sie in der Fernsehserie sind

„Der Anfang vom Ende“ ist vor allem für Fans von „Supernatural“ interessant, die die ersten Staffeln der Serie kennen, denn sie kommt dem Kanon ziemlich nahe, verlangt aber auch ein wenig Vorwissen, da die Welt der Winchesters ebenso wenig vorgestellt wird wie die drei Helden.