My Boy 5 (Comic)

Hitomi Takano

My Boy 5

Übersetzung: Nana Umino

Cross Cult, 2023, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die dreißigjährige Satoko Tawada und der zwölfjährige Mashu lernten sich in Tokio kennen und mussten sich nach einigen Monaten wieder trennen, da harmlose Freundschaften mit einem solchen Altersunterschied nicht gerne gesehen sind. Doch sie sehen sich nicht zum letzten mal in „My Boy“.


Satoko wurde wegen des Skandals zurück nach Sendai, in ihre Heimatstadt, versetzt. Eigentlich will sie nach der zufälligen Begegnung mit Mashu dort einen Schlussstrich ziehen, aber das Schicksal will es anders. Denn der Chef holt sie zurück nach Tokio und diesmal ist sie nicht alleine, denn ihre Schwester zieht zu ihr, die zudem erfährt, was sie mit dem hübschen nun fünfzehn Jahre alten Jungen verbindet. Und sie bringt damit noch mehr durcheinander.

 

Es ist schon eine interessante Beziehung, die Satoko und Mashu führen, denn diese ist gerade von der Älteren aus eher eine mütterliche Freundschaft, wie es auch die Schwester treffend feststellt. Aber ist das wirklich alles? Feinfühlig und vor allem glaubwürdig wird die Geschichte erzählt, die nun auch Mashu etwas mehr über das Ganze nachdenken lässt, denn er fühlt sich ebenfalls in der Nähe der Älteren wohl. Es ist interessiert, wie differenziert das Ganze dadurch wird. Denn die Gefühle zwischen den beiden sind ganz anders, als man es gewohnt ist, vor allem sehr komplex und eine Form von Liebe, die nichts wirklich Körperliches oder gar Leidenschaftliches hat, sondern tiefer sitzt.

Durch die Schwester, die das Ganze zu billigen scheint, kommt nun auch ein wenig mehr Fahrt in die Handlung. Die enthüllt allerdings auch ein paar Dinge, die Satoko lieber für sich behalten hätte oder über die sie nicht nachdenken will. Und das macht den Ausgang der Geschichte offener denn je.

„My Boy“ macht es sich auch im neuen Band nicht gerade einfach für Satoko und Mashu, die sich immer noch miteinander verbunden fühlen, ohne das Leidenschaft mitspielt. Wie immer werden die Gefühle, Gedanken und Ängste mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Wärme in eine ruhige aber glaubwürdige Handlung eingebunden.