Mary Janice Davidson: Einfach königlich – Alaskan Royals 2 (Buch)

Mary Janice Davidson
Einfach Königlich
Alaskan Royals 2
(The Royal Pain)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Barbara Fürst
Titelillustration von Ramona Popa
Lyx, 2011, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 334 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8314-8

Von Carsten Kuhr

Seitdem die königliche Familie derer von Alaska vor Generationen den Russen selbigen Landstrich abgenommen haben, sind die Gazetten voll von den ungewöhnlichen Royals. Der König höchstselbst findet sein Glück als einfacher Fischer an Bord eines Hochseekutters, der Kronprinz hat eine vorlaute Bürgerliche geehelicht und die älteste der königlichen Töchter hat ihrem Vater das Leben gerettet. Seitdem sie den Attentäter getötet hat aber hat die laut Medienberichten schönste Frau der Welt ein paar Probleme mehr als bislang schon. An Durchschlafen ist nicht mehr zu denken, Albträume suchen sie heim, und auch der Appetit hat gelitten.

Da muss Abhilfe in Form von Ablenkung her, denkt sich der regierende Monarch und entsendet seine Tochter auf Goodwill-Tour gen USA. Hier unterstützt die königliche Familie die Meeresbiologieforschung. Dr. Shel Rivers, der eigentlich den königlichen Gast herumführen sollte, ist stinkesauer. Seine kostbare Zeit mit einem aufgedonnerten Püppchen nebst Hofstaat zu vergeuden, das kommt für den Workaholic nicht in Frage. Doch dann sieht er in Augen, die seine eigene Körperchemie so richtig in Fahrt bringen, und schon beginnen die Komplikationen – denn wir wissen zwar, dass die Beiden zusammenkommen werden, doch das „wie“ zeigt sich deutlich widerspenstiger, als gedacht…

Mary Janice Davidson hat bewiesen, dass sie sowohl spritzig und witzig zu unterhalten weiß, dass sie aber auch tödlich langweilen kann. Insoweit ist die neue Reihe um die ungewöhnliche Herrscherfamilie auch ein Test, inwieweit sie ihre Leserinnen noch an ihre Bücher fesseln kann. Nach einem fulminanten Auftakt, in dem ein Gag den Nächsten jagt, skurrile Situationen mit markanten Figuren wetteifern, beweist sie im zweiten Teil, dass der hohe Unterhaltungswert keine Eintagsfliege war.

Ohne jeglichen phantastischen Bezug – sieht man einmal von der geo-politischen Loslösung Alaskas ab – stellt sie dieses Mal die älteste Tochter in den Mittelpunkt. Wieder geht es darum, die Adelige mit einem Bürgerlichen zu verkuppeln, um die Schwierigkeiten, die beide mit der Situation haben und den Verwicklungen bis zur unausweichlichen Hochzeit. Das hat durchaus Überraschungspotential, auch wenn der Ausgang selbst natürlich von Seite 1 an unabdingbar feststeht.

Wer also oberflächliche aber spitzige Unterhaltung sucht, wer Situationskomik und Slapstick-Einlagen schätzt, der wird hier gut unterhalten.