Jay Kristoff: Der Lotuskrieg: Last Stormdancer (Buch)

Jay Kristoff
Der Lotuskrieg: Last Stormdancer

(Praying for Rain / Last Stormdancer, 2012)

Übersetzung: Aimée de Bruyn Ouboter

Titelbild: Loisa J. Preissler

Cross Cult, 2023, Paperback, 160 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit der „Lotuskrieg“-Trilogie schrieb sich Jay Kristoff in die Herzen seiner Leser und gewann damit auch einige Preise. Allerdings verfasste er zeitgleich neben dem ersten Buch auch eine Novelle und eine Kurzgeschichte, die Cross Cult nun in dem Band „Last Stormdancer“ präsentiert.


Die titelgebenden Geschichte spielt hundert Jahre vor Yukiko und den Ereignissen, die das Gesicht des Inselreiches Shima für immer verändern. Denn die Lotusgilde übernimmt immer mehr die Kontrolle. Den mächtigen Elementarwesen bleibt letztendlich nur eine Wahl, vor allem weil auch die Söhne des letzten Shoguns Krieg miteinander führen: die Flucht. Aber ist das so einfach wie es scheint?

„Wollte es doch regnen“ erzählt von dem Mädchen Miho, das sich in einem jungen Arbeiter verliebt und dabei ihr größtes Geheimnis preisgibt.


Es ist tatsächlich gut, dass die Geschichte erst nach der Trilogie erscheint, denn um die Novelle zu verstehen, muss man mindestens den ersten Band der Reihe kennen, sonst kann man nicht verstehen, worum es eigentlich geht, da der Autor nur wenig beschreibt. Aber Fans der Saga erkennen und verstehen nun einige Zusammenhänge besser, können nachvollziehen, warum sich das Inselreich im Verlauf der hundert Jahre so stark verändert hat, und woher die besonderen Fähigkeiten Yulkikos kommen. Wie für den Autor typisch bietet er viel Action aber auch innere Entwicklungen, gerade aus der Sicht eines der Elementarwesens, das nur kopfschüttelnd auf die „Affenkinder“ hinunter schaut, die offenen Auges so viel zerstören wollen.

Besser für sich stehen kann die berührende Kurzgeschichte, die sich um die einfachen Leute dreht und zeigt, wie diese durch die Lotusgilde beeinflusst werden - ein düsteres Ende ist vorprogrammiert.

Fans werden jedenfalls ihren Spaß haben, denn der Autor zeigt schon in diesen frühen Werken, was ihn auszeichnet und wie wenig er bereit ist, sich den gängigen Konventionen zu unterwerfen. Das japanisch-fernöstliche Ambiente schwingt zwar mit, kommt diesmal aber etwas weniger zum Tragen, da die Geschichten für ausufernde Beschreibungen nicht lang genug sind.

„Der Lotuskrieg: Last Stormdancer“ ergänzt die Trilogie gelungen und kann vor allem den Lesern empfohlen werden, die sich für die Vorgeschichte interessieren. Damit in die Welt des Autors einsteigen sollte man allerdings nicht, da vor allem die Novelle Vieles nicht erklärt.