Star Wars Sonderband 59 (Comic)

Rob Chestney
The Old Republic 1
Bedrohung des Friedens
Star Wars Sonderband 59
(Star Wars:The Old Republic:Threads of Peace, 2010)
Aus dem Englischen von Michael Nagula
Titelbild von Benjamin Carré
Zeichnungen von Alex Sanchez
Farben von Michael Atiyeh
Panini, 2010, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86607-973-1

Von Christel Scheja

Auch wenn die Zeit von „Star Wars“ auf der Leinwand zu Ende ist und auf dem Bildschirm nicht ewig dauern kann, so erfreut sich das erweiterte Universum doch immer noch einer großen Beliebtheit. Vor allem Computerspiele ziehen viele Leser an, die selbst in die Rolle von mutigen Raumpiloten, rauen Kämpfern, tapferen Jedi-Rittern oder grausamen Sith-Lords schlüpfen wollen. Für die wurde „The Old Republic“ geschaffen, eine Serie, die etwa dreihundert Jahre nach „Knights of the Old Republic“, einem anderen Spiel, und Tausende vor den Filmen spielt.

Wieder einmal ist die Galaxis gespalten. In einem zermürbenden Krieg haben sich das Sith-Imperium und die Republik gegenseitig geschwächt. Doch nun scheinen die Feinde ein Einsehen zu haben. Man erklärt sich dazu bereit, auf Alderaan einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Doch nicht alle trauen dem Angebot, wie etwa der Offizier Tavis und der Jedi-Meister Orgus. Sie sollen Recht behalten, erleben sie doch selbst mit, dass die Sith die Unachtsamkeit der Senatoren und ihrer Verteidigungstruppen nutzen, um Coruscant, die Hauptwelt der Republik, zu besetzen, die oberen Ebenen zu plündern und den Jedi-Tempel zu zerstören. Damit wollen sie die Republik zu Bedingungen zwingen, zu denen deren Vertreter vorher sicherlich nicht bereit gewesen wären. Zwar erreicht die Abgesandten auf Alderaan die Nachricht, die Friedensverhandlungen sofort abzubrechen, werden aber Senator Am-Ris und Jedi-Meisterin Dar’Nala von Lord Baras dazu genötigt, weiterzumachen. Allein die junge Jedi-Ritterin Satele Shan stellt sich offen gegen diese Forderung. Und das sind nicht die einzigen Orte, an denen die Feuer des Krieges weiter lodern...

Man merkt sehr deutlich, dass der Band nur auf eines ausgerichtet ist – das Computerspiel zu begleiten und die wichtigsten Figuren einzuführen. Denn wirklich ausgereift und abgerundet sind die Abenteuer nicht, lassen auch viel von der Tiefe vermissen, die andere Geschichten haben. Zuviele Schauplätze stehen im Mittelpunkt der Handlung, aber anstatt Informationen zu erhalten, gibt es eher Action – die Helden stehen zwar vor den Trümmern, aber sie wissen nicht so recht, warum die Sith das getan haben. Ähnlich oberflächlich wie die Handlung sind leider auch die Figuren, so dass letztendlich der Anhang viel besser in die Saga einführt als die Geschichte selbst, die nur Fragen aufwirft aber keine wirklich beantwortet.

Alles in allem ist der erste Band der Reihe „The Old Republic“ eher enttäuschend, denn „Bedrohung des Friedens“ reißt viele Konflikte nur an und verliert sich lieber in schlichter Action, als die nötigen Informationen für den Hintergrund zu liefern. Das trifft auch auf die Figuren zu, die kaum an Profil gewinnen und wesentlich besser im Anhang als in der Geschichte selbst vorgestellt werden.