Janis Cord: Zu Diensten, Madame Monique (Buch)

Janis Cord
Zu Diensten, Madame Monique
Blue Panther Books, 2022, eBook, 9,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Der in allen Belangen erfahrene Zimmermann und Bezirksbefruchter Jacob Havershone kümmert sich mit seinem jungen Kollegen Calvin um notwendige Reparaturen rund um New Orleans und bei nicht wenigen Gelegenheiten um vernachlässigte Ehefrauen. Nur zu der geheimnisvollen Monique Houllier, einer Professorin und Tierforscherin, die zusammen mit ihrer Studentin, einer jungen Asiatin, abgeschieden im Mangroven-Sumpf lebt, bringen ihn keine zehn Pferde mehr.

So übernimmt Calvin allein den Auftrag, die Haustür von Frau Professorin zu reparieren. Die exotisch-sinnliche Frau umgarnt und bezaubert den jungen Handwerker derart, dass sie offenbar sogar seine Manneskraft steuern kann. Calvin muss in diversen Spielen beweisen, dass er geeignet ist, Madame Moniques Studentin JuLyn zu entjungfern.

 

Der erste Roman von Janis Cord bei Blue Panther Books ist eine kleine Überraschung. Im Gegensatz zu vielen Kolleginnen und Kollegen, die im Erotik-Bereich schreiben, nimmt sich der Roman gar nicht so ernst. So erhält „Zu Diensten, Madame Monique“ eine angenehm unbeschwerte Note, die Charaktere werden erstaunlich griffig, und der Roman funktioniert auch abseits der expliziten Szenen, wenn man nicht gerade einen Literaturpreisanwärter erwartet.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht des jungen Calvin, der meist nur bei Jacobs horizontalen Überstunden Schmiere stehen muss. Sobald Madame Monique ins Spiel kommt, zieht der Hengst jedoch nicht nur den sprichwörtlichen Schwanz ein. Calvin kann sich diese Reaktion zunächst nicht erklären, bis er selbst, unter Einfluss von Kräutern und den merkwürdigen Sprüchen der Professorin, zur beinahe willenlosen Marionette wird. Dabei machen die erstaunten gedanklichen Kommentare von Calvin, die sich durch den ganzen Roman ziehen, besonders viel Spaß.

Es kommt, wie es kommen muss, denn Madame Monique möchte für ihren Schützling JuLyn den bestmöglichen Liebhaber für ihr ‚erstes Mal‘. Ob die Prozeduren, denen Calvin unterworfen wird, für diesen Zweck notwendig sind, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall sorgt der humorvolle und schalkhafte Erzählton dafür, dass man das Geschehen durchgehend mit einem leichten Grinsen goutiert. Eine deutliche Abwechslung zu vielen anderen Erotik-Geschichten, die meist sehr ernst präsentiert werden.

Einige Nebenhandlungen werden aufgemacht, die die Handlung etwas auffüttern, im Grunde gar nicht notwendig, aber auch nicht störend sind. Immerhin stolpert Janis Cord nicht an unpassender Stelle darüber, was zweifellos für eine gewisse schriftstellerische Finesse spricht.

„Zu Diensten, Madame Monique“ ist ein sehr flüssig und lässig zu lesender Erotik-Roman mit einer Prise Voodoo-Zauber. Die Story ist nicht ernst zu nehmen, durch die humorigen Note jedoch sehr vergnüglich.