Die Welt ohne Doctor Strange (Comic)

Die Welt ohne Doctor Strange
(Death of Doctor Strange: Avengers 1 (2021), Strange Academy Presents 1 (2021), Death of Doctor Strange: Spider-Man 1 (2022), DoDS: White Fox 1 (2022), DoDS: Blade 1 (2022), DoDS: X-Men/Black Knight 1 (2022), DoDS: Bloodstone 1 (2022))
Text: Tini Howard, Danny Lore u.a.
Zeichnungen: Ryan Bodenheim, Dylan Burnett u.a.
Übersetzung: Marc Oliver Frisch
Panini, 2022, Paperback, 232Seiten, 28,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Im letzten Jahr wartete Marvel mit einer großen Überraschung auf. Während der Oberste Zauberer der Erde im MCU Erfolge feiern darf, durfte er im Comic-Universum sterben. Und nun muss „Die Welt ohne Doctor Strange“ auskommen, und das ist leichter gesagt als getan. Diese Sammlung ist noch während der Suche nach dem Mörder angesiedelt.

 

Leider verbreitet sich die Nachricht viel zu schnell, dass ein Unbekannter Stephen Strange auf der Schwelle seines Hauses umgebracht hat. Und nun trauern viele, die sehr schnell merken, wie wichtig er ihnen nicht nur im Kampf gegen das Böse war, sondern auch als Mensch. Während die einen seiner Bitte folgen, ein Auge auf ein paar mystische Wesen zu haben, die auf der Erde mitten zwischen den Menschen leben, aber meist ruhig sind, müssen sich andere sehr schnell mit denen anlegen, die jetzt Oberwasser bekommen. Vor allem die Vampire frohlocken.


Im Prinzip erzählt der Band keine durchlaufende Geschichte sondern ergänzt nur die Mini-Serie um den Tod des Meisterzauberers, erzählt die vielen kleinen Ereignisse, die direkt nach seinem Ableben passieren.

Mit einem Augenzwinkern muss der aktuelle Spider-Man aufräumen, damit bei den Wesen, die bisher auf Stephen vertraut haben, nicht auch noch Chaos ausbricht, während es unter den Vampiren eher wild zugeht, da einige glauben, sie könnten machen, was wie wollen. Doch das sind Zähne, die ihnen Dracula und Blade ziehen müssen.

Und auch viele andere - seine Freunde unter den Illuminati und Avengers vermissen ihn und merken, was fehlt. Wirklichen Ersatz gibt es noch keinen, denn die Nachfolge ist offensichtlich noch nicht geregelt und das bietet den mystischen Feinden, nun einen direkten Vorstoß zu wagen.

Das Ganze setzt vor allem auf die Action und fährt noch einmal alles Mögliche an Gegnern auf, die in den vergangenen Jahrzehnten gegen den Meisterzauberer antraten. Ab und an wird es auch humorvoll, aber alles in allem fehlt es dem Band an ruhigen Momenten und auch an Tiefe, so dass die meisten Ereignisse an dem Leser vorbei rauschen und nicht in Erinnerung bleiben.

„Die Welt ohne Doctor Strange“ zeigt noch einmal sehr anschaulich, was passiert, wenn eine wichtige Persönlichkeit überraschend aus dem Leben gerissen wird. Action-Fans werden verwöhnt, allerdings sollte man auch nicht mehr als das erwarten, schon gar keine Momente der Trauer und Tiefe.