Hitorijime my Hero 1 (Comic)

Memeko Arii
Hitorijime my Hero 1
Übersetzung: Carina Dallmeier
Cross Cult, 2022, Paperback, 194 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Immer wieder kommen auch hier Boys-Love-Geschichten auf den Markt. Die Künstlerinnen und Künstler beweisen aber manchmal noch viel Phantasie, um aus den oft ausgelutschten Figurenkonstellationen etwas Neues herauszuholen, wie bei „Hitorijime my Hero“.


Masahiro hat schon als kleiner Junge nicht besonders an Helden glauben können, denn es ist ja auch keiner gekommen, ihm ihn aus seinem desolaten Leben zu retten. Und heute ist er diesen Träumen zynischer denn je gegenüber eingestellt. Inzwischen hat er sich einer kleinen Gruppe von Punks angeschlossen, die die Straßen unsicher und ständig irgendwelchen Ärger machen. Das ändert sich an dem Tag, als ein neuer Typ auf den Straßen auftaucht und diese aufmischt – Kosuke Ohshiba, seines Zeichens Masahiros Lehrer.

 

Eigentlich stehen solche Verhältnisse in der Realität unter Strafe, aber in den Mangas werden Liebesgeschichten zwischen Lehrern und ihren Schülern immer wieder ganz gerne aufgegriffen und leidenschaftlich verklärt.

Immerhin spielt Sex in dieser Geschichte noch keine große Rolle, denn die Figuren werden erst einmal vorgestellt und müssen sich in ihrer neuen Funktion kennenlernen, denn immerhin wirkt Kosuke nur am Anfang seriös. Später zeigt sich, dass er wohl die Sprache der Punks sehr gut spricht und ohne Probleme mit ihnen mithalten kann. Dementsprechend geraten die Figuren auch erst einmal aneinander und müssen lernen, sich zusammen zu raufen.

Das wird allerdings nicht gerade ansprechend erzählt. Die Künstlerin setzt lieber auf den Humor des Moments, bestückt alles mit Albernheiten und vergisst dabei, der Handlung Fleisch und den Figuren Profil zu geben. So rauscht das Geschehen am Leser mehr oder weniger vorbei.

„Hitorijime my Hero“ startet sehr schwach, da der Geschichte überzeugende Charaktere und zumindest der Hauch eines roten Fadens fehlt. Zudem ist noch nicht ganz klar, ob der Manga mehr Romanze oder mehr Comedy sein will, was für recht viel Chaos in der Erzähweise sorgt.