Millicent Light: Gierige Hausfrauen und ihre standfesten Männer (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 19. März 2022 19:11

Bei Blue Panther Books sind mittlerweile mehrere Titel von Millicent Light erschienen. Wie beispielsweise in „Kloster der Sünde“ verknüpft sie auch im vorliegenden Buch „Gierige Hausfrauen und ihre standfesten Männer“ Kurzgeschichten, die alle für sich stehen können, zu einem Roman mit zehn Kapiteln durch wiederkehrende Charaktere. Ferner kann man über den beigefügten Code kostenlos die Online-Story „Das Onlindedate“ abrufen.

Bei den Akteuren handelt es sich, wie der Titel bereits vorwegnimmt, um Frauen (Lotta, Babsi, Emma...) und Männer (Jordan, Ryan, Paul...) in den besten Jahren, die meist schon einige Jahre verheiratet oder liiert sind, keine Kinder haben und über die Mittel verfügen, ein Leben mit einigem Luxus und viel Freizeit zu führen. Freilich sind Haus, Garten, schicke Autos, dickes Taschengeld, Shoppingtouren mit den Freundinnen, teure Reiz- und andere Wäsche kein Garant für ein erfülltes Sexleben. Doch zum Glück gibt es Postboten, Gärtner, Voyeure, durchaus auch die geschickte Freundin, Swingertreffen und Gruppensex, um den müden Partner munter beziehungsweise „standfest“ zu machen.

Die meisten Protagonisten kennen einander, stehen (buchstäblich) erotischen Abenteuern aufgeschlossen gegenüber, und infolgedessen tolerieren sie kleine Fehltritte, die rein körperlicher Natur sind, ja, lassen sich durch die Eskapaden sogar in Stimmung bringen, wenn sie davon erfahren oder Zeuge sind. Die Lückenbüßer werden benutzt, haben aber wenigstens ihren Spaß gehabt, sehr wohl wissend, dass sie nicht mit mehr rechnen dürfen.

Der erfreuliche Nebeneffekt davon ist, dass die gehörnten Männer, die ihre Frauen lieben, in sich gehen, künftig etwas weniger Wohlstand erarbeiten und stattdessen für mehr Spaß im Bett sorgen, sich für die Partnerin und ihre Bedürfnisse öfters etwas Neues einfallen lassen. Und - so die message - von daher haben die außerehelichen Freuden doch nur Gutes gebracht.

Wer die erotischen Geschichten genießt und sich vielleicht von ihnen ein wenig inspirieren lassen möchte, sollte jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um Fiktionen handelt und nicht alles, was in einer Story funktioniert, auch in der Realität klappt. Nicht jeder verzeiht den One Night Stand oder findet ihn sogar noch anregend, und auch was man einer Freundin anvertraut, sollte gut überlegt sein, da man sich durch pikante Informationen erpressbar macht.

Die Storys sind flüssig und unterhaltsam erzählt. Der wohlsituierte Hintergrund und individuelle Nebensächlichkeiten liefern den Rahmen für das Wesentliche: die erotischen Schilderungen. Diese werden grafisch, aber nicht zu deftig geschildert, meist aus weiblicher, hin und wieder auch aus männlicher Sicht.

Millicent Light fügt dem Thema zwar keine neuen Facetten hinzu, doch schreibt sie in einem angenehmen Stil und wahrt gewisse verbale Grenzen, sodass sich eine (jüngere) Leserschaft, die romantische Beziehungen inklusive Happy End mehr schätzt als wechselnde Beziehungen mit immer ungewöhnlicheren Praktiken anstelle von Gefühlen, mit den „Gierigen Hausfrauen“ sehr wohlfühlen dürfte.

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