Knights of Sidonia - Master Edition 4 (Comic)

Tsutomu Nihei

Knights of Sidonia - Master Edition 4

Übersetzung: Josef Shanel

Cross Cult, 2022, Hardcover, 350 Seiten, 28,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Master Edition von „Knights of Sidonia“, in der immer zwei der ursprünglichen Bände zusammengefasst und in einem größeren Format präsentiert werden. Tatsächlich hängt die Saga auch ganz locker mit einem anderen Werk des Künstlers zusammen, nämlich „Blame!“, durch das Tsutomu Nihei erst bekannt wurde.


Das Generationenschiff „Sidonia“ ist mit den letzten Resten der Menschheit immer noch auf der Suche nach einer neuen Heimat, aber sie werden noch immer von einem Mutterschiff der Gaunas verfolgt, den Monstern, die schon der Erde den Garaus machten. Immerhin gelang es bisher, sich die Wesen vom Leib zu halten und weiter zu fliegen, aber als eine neue Art von Gaunas auftaucht und sich in den Kampf einmischt, ist guter Rat teuer. So bleibt nur eine Wahl, in das Mutterschiff „Okarina“ selbst einzudringen und die Wurzeln allen Übels zu finden.

 

Bisher haben die Piloten der „Sidonia“ meistens immer defensiv gehandelt, sie haben sich bei Angriffen verteidigt und versucht, die „Sidonia“ einfach nur zu schützen. Dabei konnten sie Wissen über die Wesen sammeln und auch ein Hybridwesen schaffen. Doch ist es wirklich für alle das Ziel, daraus eine neue Waffe zu erschaffen? Tanikaze der eine besondere Beziehung zu Tsumugi entwickelt hat, ist sich da nicht so sicher. Er bleibt auch weiterhin eine interessante Schlüsselfigur in der Geschichte.

Denn natürlich gehört auch er zu den Piloten, die in das innere des feindlichen Mutterschiffs vorstoßen sollen und kommt mehr als einmal in direkte Berührung mit den Gaunas. Tatsächlich ist auch er der Held, der seine ganz eigenen Wege geht.

Wie immer wird die Geschichte nicht geradlinig erzählt, und auch die Action wird etwas verhaltener eingesetzt, denn dem Künstler liegen die Figuren am Herzen, so fremdartig sie auch sein mögen. Daraus entsteht eine besondere Atmosphäre.

Tatsächlich bleibt die Serie recht kryptisch, kommt manchmal knallhart daher und bietet Horror, das aber gleitet sie auch schon einmal in naive Süße ab, was wohl auch den besonderen Reiz des Ganzen ausmacht, hebt sich die Saga doch so von anderen Weltraum-Abenteuern deutlich ab.

Mit der Master Edition von „Knights of Sidonia“ ist der Künstler ins All gegangen und verbindet seine Art des Erzählens mit klassischer Mecha-Action, die aber gerade durch die Mischung exotisch und neu wirkt, sogar einen gewissen Anspruch entwickelt, weil die Geschehnisse immer wieder neu zum Nachdenken anregen und sich auch Zeit nehmen, etwas mehr in die Tiefe zu gehen.