Ann-Kristin Gelder: The Evil of Salwood (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. Oktober 2021 12:58

Ann-Kristin Gelder
The Evil of Salwood
Einbandgestaltung: Zero Werbeagentur
Innenausstattung und Karte: Timo Kümmel
Thienemann, 2021, Paperback, 382 Seiten, 17,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Eingeschlossen von einem undurchdringlichen Nebel, in dem Geister der besonders bösen Art umgehen, befindet sich das Dorf Salwood. Geschützt wird es nur von einem schützenden Salzkreis.
Wie überall meint die Jugend rebellieren zu müssen. Regeln sind immer nur dazu da, die eigene Entfaltung zu verhindern, Selbstständigkeit zu unterbinden und das Dasein in ein Gefängnis zu verwandeln. So zumindest die feste Überzeugung der Dorfjugend.
Eines Nachts wollen fünf Jugendliche die Salz-Grenze überschreiten - eine Mutprobe, die zu einem Desaster entartet. Begleitet von einem unbeliebten Altersgenossen, der sich zumindest ein klein wenig auskennt, brechen die dann sechs jungen Mensch in den Nebel auf - nur fünf von ihnen kommen zurück.
Dass sie ausgerechnet ihrem unschuldigen Retter die Schuld in die Schuhe schieben, ist noch bei Weitem nicht das Schlimmste - hat zusammen mit ihnen doch ein Geist den Salzkreis überquert. Doch wer ist der oder die Besessene - und was ist gegen die drohende Gefahr zu unternehmen?
Ein veritabler Horror-Roman erwartet die jugendliche Zielgruppe. Zunächst fällt das Buch schon äußerlich aus dem Rahmen. Der Verlag hat sowohl Cover wie Backcover einen „Salzkreis“ gegönnt, in dessen Inneren der Titel beziehungsweise der Klappentext steht. Das passt wunderbar zum Inhalt und macht den potentiellen Käufer auf das Werk aufmerksam.
Inhaltlich sind die Figuren gut gewählt. Wie die Zielgruppe entstammen diese der Jugend, einer Altersklasse, die gegen die Zwänge ihrer Eltern rebelliert, die Freiheit und Selbsterfahrung sucht. Dass es dabei auch um Gruppenzwang, um Ausgrenzung ja Mobbing geht, hat die Verfasserin geschickt in ihren Plot miteinfließen lassen.
Mich hat die beklemmende Atmosphäre des von den Geistern eingeschlossenen Dorfes sofort gepackt. Wie heißt es dort so schön? „Verlasse niemals den Salzkreis, wenn du überleben willst“. Ich konnte mir die fast schon hilflose, aussichtslose Situation der Jugendlichen gut vorstellen, ihre Wut darüber, dass ihr Leben fremdbestimmt ist, dass sie den Vorbildern ihrer Eltern folgen müssen.
Ein wenig aufgesetzt wirkt die Love-Story, ansonsten kann der Leser die Motivation der Figuren gut nachvollziehen. Deren Entwicklung wird glaubwürdig beschrieben, wobei der Roman natürlich von der Atmosphäre des eingeschlossenen Dorfes lebt. Hier erwartet die Leserschaft ein Thriller mit jeder Menge Grusel-Feeling, Horror-Ansätzen und jugendlichen Hauptfiguren, die glaubwürdig beschrieben agieren.