Espen und die Legende vom goldenen Schloss (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 29. Juli 2021 11:06

Espen und die Legende vom goldenen Schloss
Norwegen 2019, Regisseur: Mikkel Brænne Sandemose, mit Vebjørn Enger, Eili Harboe, Mads Sjøgård Pettersen u.a.
Rezension von Christel Scheja
In den letzten Jahren stammen phantastische Filme nicht mehr nur aus Amerika oder England, auch die Skandinavier tauchen mit ihren märchenhaften Geschichten immer mehr auf dem deutschen Markt auf. Dabei wenden sie sich zunehmend auch an ein älteres Publikum. So wie bei den Filmen um den Taugenichts und Träumer Espen, der zusammen mit Prinzessin Kristin seine Abenteuer erlebt.
Diesmal ist er in einer sehr persönlichen Angelegenheit unterwegs. Denn seine Brüder Per und Pal haben einen folgenschweren Fehler begangen und sollen hingerichtet werden. Sie haben dem Königspaar Wein gereicht, der offensichtlich vergiftet war. Prinzessin Kristins Eltern sind in einen tiefen Schlaf gefallen, aus dem es kein Erwachen mehr gibt. Es sei denn sie finden das legendäre goldene Schloss, in dem die Quelle des ewigen Lebens zu finden ist.
Die beiden jungen Leute machen sich deshalb auf eine abenteuerliche Reise voller Gefahren, um am Ende eine letzte schwere Prüfung bestehen zu müssen.
Letztendlich ist es eine recht schlichte Geschichte, die erzählt wird. Denn die Heldenreise, um jemanden zu retten ist mehr als klassisch und über alle Zeiten beliebt. Allerdings spicken die Macher das Ganze mit liebevollen und schrägen Begegnungen, fahren alles auf, was die nordische Mythologie zu bieten hat.
Damit es die Helden nicht ganz einfach haben, ihr Ziel zu erreichen, gibt es natürlich noch einige Verschwörer im Schloss, die nicht zulassen wollen, dass Espen und Kristin überhaupt zurückkommen.
Die Figuren sind liebevoll gestaltet, auch wenn die meisten den Klischees entsprechen. Aber mit Kristin tritt eine erfrischend selbstbewusste Heldin auf, die genau weiß, was sie will. Espen ist auch eher eine Mischung aus Träumer und Schlitzohr, als der heroische Idealist. Da beide keine Kämpfer sind, müssen sie die Konflikte mit Witz und Verstand lösen.
Man merkt zwar, dass diesem schon ein Film vorausgegangen ist, da die Beziehungen der Charaktere nicht mehr erklärt werden, findet aber dennoch schnell in die Geschichte hinein.
Da es stellenweise etwas gruselig wird, sollten jüngere Kinder ab sechs Jahren den Film mit ihren Eltern schauen; wirklich brutal ist er nicht, er sprüht eher vor kauzigen Einfällen und warmherzigen Humor. Spannend bleibt es durch die Intrigen im Hintergrund immerhin auch noch.
Die Tricks sind auf der Höhe der Zeit und müssen sich nicht vor denen amerikanischer Produktionen verstecken. Dazu kommt die faszinierende Natur Norwegens, die die richtige wildromantische Atmosphäre mit einbringt. Extras gibt es auf der DVD allerdings keine.
Fazit: „Espen und die Legende vom goldenen Schloss“ ist ein netter kleiner Fantasy-Märchenfilm aus Norwegen, der mit wildromantischen Landschaften, aber auch einer unterhaltsam-verspielten Geschichte mit skurrilen Figuren und schrägem Humor punkten kann.