Nick - Pionier des Weltalls 2: Angriff der Strukturverdünner, Fred Hartmann (Buch)

Nick - Pionier des Weltalls 2
Angriff der Strukturverdünner
Fred Hartmann
Titelbild: Axel Blotevogel
VPH, 2021, Taschenbuch, 334 Seiten, 16,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Mit drei Expeditions-Schiffen, bemannt von den besten Frauen und Männern des Planeten, startet die Menschheit eine mehrjährige Forschungsreise, die nicht nur dazu dienen soll, das Universum selbst zu erforschen, sondern auch wissenschaftliche Theorien zu verifizieren. Dehnt sich das Universum wirklich aus, gab es einen Urknall? Fragen, die die Wissenschaftler beantworten sollen.

Auf ihrem Weg durch die Galaxien besuchen Nick und seine Freunde zunächst einen Planeten, den sie bereits einmal, wenn auch vor Jahrtausenden, besucht hatten. Wie auf Midgard aber sind alle Ree, scheinbar über Nacht, verschwunden. Bei der Suche nach der Ursache stoßen die Expeditionen auf eine Zivilisation aus einem zweidimensionalen Universum, die in unserer Wirklichkeit hilflos gefangen sind.

Fernab, in einer anderen Galaxie, untersuchen sie einen weiteren Planeten. Die kugelförmigen Bewohner sind verschwunden. seltsame rote Felder, die sich nach Energieaufnahme durch Teilung fortpflanzen, haben fast alles Leben vernichtet. Deren Fähigkeit, selbst Lebewesen aber auch jeglicher Technik die innere Energie abzusaugen macht sie auch für Nick und Co. zur ultimativen Bedrohung.


Inspiriert durch die genialen Zeichnungen der Nick-Comics aus dem Hause Hansrudi Wäscher hat der Verlag Peter Hopf eine Romanreihe aus der Taufe gehoben, die den Lesern weitere, neue Abenteuer ihres Weltraumhelden und seiner Begleiter offerieren soll.

Mit Fred Hartmann hat man einen Verfasser gefunden, der das Flair der alten Comics einfängt und sich neue Herausforderungen für Nick und seine Begleiter einfallen lässt.

In vorliegendem Band hat der Autor denn auch gleich eigentlich zwei selbstständige Romane zusammengefasst, die man, in der „guten alten Zeit“ der Romanhefte, einzeln an den Kiosk gebracht hätte.

Hartmann orientiert sich an klassischen Handlungsabläufen aus den 60er und 70er Jahren. Dabei greift er natürlich auf das eingeführte Figurenkabinett Wäschers zurück, bietet uns Planeten-Abenteuer mit großen Rätseln und viel Spannung an.

Dabei merkt man den Texten aber immer wieder deutlich an, dass Hartmann seine Profession als gestandener Lehrer nicht wirklich verleugnen kann. Oft ein wenig zu oberlehrerhaft und lang ausdehnend schildert er uns seine wissenschaftlichen Hintergründe und Theorien, verliert dabei fast ein klein wenig den Plot aus den Augen. Hier hätte eine Selbstbeschränkung und Kürzung den beiden Erzählungen gut getan.

Auffällig auch, insbesondere zu Beginn des ersten Teilromans, die vielen Fußnoten, in denen der Verfasser den Bezug zu den Comics herstellt. Man merkt Hartmann hier an, mit wie viel Enthusiasmus und Feuereifer er bei der Sache ist, aber auch hier gilt: weniger wäre mehr gewesen.

Lässt man diese kleinen Kritikpunkte außen vor, so werden die Altleser jubeln - passt sich das Gebotene doch wunderbar in die damaligen Publikationen ein.

Sense of Wonder, Spannung und Exotik reichen sich die Hand, große Schlachten oder Gewalt-Orgien gibt es glücklicherweise nicht; allerdings wird man, ganz der damaligen Zeit folgend - mit Ausnahme von Jane Lee - auch auf wenig Emanzipation stoßen.