U. L. Brich: Eiland - Verschollen auf einer Insel, die nicht existiert (Buch)

U. L. Brich
Eiland - Verschollen auf einer Insel, die nicht existiert
Redrum, 2021, Paperback, 374 Seiten, 14,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Erik Maurer hat in den letzten Jahren seine Passion fürs Jagen ausleben dürfen. Erst ging er in Sibirien auf Mammut-Jagd, dann auf die Pirsch nach dem Bigfoot - jedesmal fand er nicht nur sein Wild, sondern stieß auf auch Außerirdische, die die Erde als ihr bevorzugtes Jagdrevier besuchen. Und er verliebte sich in Gina Carruthers, eine Fernsehmoderatorin und passionierte Jägerin.

Diesmal entsendet ihn sein Freund, der Multi-Milliardär und Krypto-Zoologe Jack Green, zunächst nach Papua-Neuguinea. Hier soll er einem Mythos nachspüren - einem Riesen, der sich, den Überlieferungen nach, im Dschungel versteckt.

Kaum hat er den Betrugsversuch aufgedeckt erreicht ihn ein Hilferuf: Gina wird im Pazifik, nahe der Osterinsel vermisst. Erik fliegt stante pede in die Region und macht sich auf die Suche. Angeleitet durch ein weltbekanntes Buch - „Gullivers Reisen“ - führt ihn der Weg zu einer Insel, auf der nicht nur längst ausgestorbene Tiere überlebt haben, sondern auch zwergenhafte Urmenschen, Homo Floresiensis existieren - und er stößt auf etwas, das es nicht geben sollte: einen echten Drachen.


Nach den ebenfalls bei Redrum erschienen Titeln „Die Rotte“, „Tunguska“ und „Bärenblut“ wartet bereits der dritte phantastische Action-Roman aus der Feder U. L. Brichs auf den Leser - und, wie der Autor im Nachwort berichtet, ist die Geschichte damit noch nicht beendet.

Dabei bleibt er seinem Erfolgsrezept treu - soll heißen, den Leser erwartet wieder ein Mix aus temporeichem Jägerlatein, Geheimnissen und phantastischen Einflüssen.

Wie gewohnt nimmt die Handlung gemächlich Tempo auf. Zunächst geht es nach Südost-Asien, dann weiter hinein in die unerforschten Regionen des Pazifiks. Ein Verweis auf Swifts Gulliver später betritt unser Jäger zusammen mit einigen Begleitern die Insel - und dann erwartet uns eine Hommage an Arthur Conan Doyles „Vergessene Welt“. Ein Reich, vorliegend eine Insel, auf der steinzeitliche Lebewesen überlebt haben, in der diese nach wie vor in ihrem natürlichen Habitat leben und jagen. Ihr Wild: einmal mehr der Mensch, vorliegend in Gestalt von Erik Maurer und seinen Begleitern. Was sich daran anschließt ist Action Nonstop.

Dass der Plot dann meines Erachtens ein, zwei Schlenker zuviel einlegt sei erwähnt, stört aber weder den Lesefluss noch das gleichnamige Vergnügen. Brich kann erzählen, weiß, wie er seine Handlung aufziehen muss, nimmt immer wieder kurzzeitig das Tempo etwas zurück, bevor die Action dann wieder über seine Leser hereinbricht. Das ist packend - und ein Schmöker im positiven Sinne des Wortes.

Stilistisch solide unterhält Brich auch vorliegend wieder fesselnd und rasant und lässt uns neugierig zurück, wie er uns im nächsten Teil wohl wieder zu überraschen gedenkt.