Joachim Stahl: Parsifal - Sternenlicht 5 (Buch)

Joachim Stahl
Parsifal
Sternenlicht 5
Saphir im Stahl, 2021, Taschenbuch, 196 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Wir schreiben das Jahr 3166. Der verlustreiche Krieg gegen die Frogs ist lange vorbei, die Menschheit hat sich im Weltall ausgebreitet. Nachdem das einstige, von der Erde kontrollierte Reich zerfallen ist, haben sich diverse Vereinigungen gebildet, unter denen die Sternenlichvereinigung die wichtigste Rolle einnimmt. Ihre Expeditionsschiffe stoßen in die Weiten der Galaxis vor, erkunden unbekannte Regionen und versuchen der um sich greifenden Bedrohung durch Weltraum-Piraten Herr zu werden.

Der Sohn des reichsten Mannes auf Moran wird von eben jenen Piraten entführt, die die sagenhafte Summe von 2 Milliarden für die Freilassung fordern. Der Großunternehmer lässt seine Beziehungen zur Flotte spielen, um seinen Filius aus den Klauen der mordlüsternen Piraten zu befreien. Das Expeditionsschiff GIORDANO BRUNO erhält den Auftrag, die aktuelle Mission abzubrechen und mit seinen vier Kreuzern die Piraten zu jagen.

Dass sie es dabei neben den Werfern feindlicher Raumschiffe auch mit einem heimtückischen künstlichen Virus zu tun bekommen, macht den Auftrag mehr als gefährlich.

Major Taunsend, der die GB-1 befehligt, muss sich entscheiden - kommt er den Erkrankten an Bord des Expeditionsschiffes zu Hilfe, oder jagt er den Piraten nach? Er entsendet zwei seiner Crew, die Piraten zu verfolgen, und begibt sich selbst auf die BRUNO - eine Entscheidung, die sich als sehr gefährlich für alle Beteiligten erweist.


Die „Sternenlicht“-Reihe lehnt sich an die unter dem Signet „Orion“ früher erschienen Romanheftversion der klassischen Kultserie „Raumpatrouille“ an. Geboten werden möglich packend verfasste Weltraum-Abenteuer der klassischen Art - sprich echte Helden beiderlei Geschlechts erkunden die Weiten des Alls und müssen sich ihrer Haut wehren. Ein wenig Military-SF-angehauchte Space Opera in Heftromanumfang, bei der es weniger auf wissenschaftliche Genauigkeit als um den Unterhaltungswert geht, also.

Joachim Stahl legt einen Roman vor, der auf mich recht ambivalent wirkte. Immer wieder streut er Passagen ein, in denen er seine Handlung mit ein wenig Tiefe und nachdenkenswerten Ausführungen anreichert, dazu Absätze, die stilistisches Geschick erkennen lassen; dann wieder gleitet er ins Altbekannte, Stereotype ab und präsentiert Sätze, die ein wenig stolpern. So manches Mal meint er es ein wenig zu gut, überfrachtet seinen Plot mit Ansätzen, die letztlich ins Leere laufen weil sie nicht wieder aufgegriffen werden, oder mit dem einem Schlenker zu viel, der den Plot überfrachtet. Hier hätte ich mir gewünscht, dass das Lektorat ein wenig entschiedener eingegriffen hätte. Talent hat der Verfasser, nur wirkt der Text ein wenig wie der erste Entwurf eines Buches vor dessen Überarbeitung.

Was der Serie als solches noch ein wenig fehlt, das ist ein verbindender roter Faden. Die Einzelabenteuer lesen sich durchaus nett, nur weiß man als Leser nicht, wohin dies alles führen wird. Zwar erhält man durch die unterschiedlichen Autoren ganz verschiedenartige Einsichten in die Sternenlichtvereinigung, allerdings täte eine Art Rahmenhandlung der Serie gut.

Als Zugabe hat der Verlag dem fünften Band eine Karte in Din-A4-Größe gegönnt.

Als nächster Band wird ein Roman vom Verlagsinhaber Erik Schreiber himself erscheinen - warten wir ab, wie sich die Reihe weiter entwickeln wird.