Axel Hollmann: Fatale Lügen - Soko Innen 1 (Buch)

Axel Hollmann
Fatale Lügen
Soko Innen 1
2021, Paperback, 190 Seiten, 9,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Schon als Kind steckte Axel Hollmann gerne seine Nase in SF-Romane und später in Fantasy-Rollenspiele und las in seiner Studienzeit mehr Krimis und Thriller, als Fachlektüre für BWL. Wohl deshalb machte er auch seine Leidenschaft zum Beruf, wurde zum Mitinhaber eines Buch und Spiele-Ladens und schreibt seit 2014 auch Thriller. Heute lebt er mit seiner Familie in Berlin. Mit „Fatale Lügen“, dem ersten Band von „Soko Innen“, startet er eine vierteilige Krimi-Reihe, die er zusammen mit Markus Johanus schreibt.

 

Carl Rau würde gerne eine Auszeit nehmen, weil er sich durch seinen Job ausgebrannt und erschöpft fühlt. Aber er muss als Hauptkommissar nun die Leitung der Soko Innen übernehmen. Das scheint zunächst ein ruhiger Job zu sein, aber alles ändert sich, als ein Ermittler angeblich einen Verdächtigen misshandelt haben soll. Doch stimmt das? Bald überstürzen sich die Ereignisse, denn der beschuldigte Kollege wird niedergeschossen, dessen Frau ermordet und der Sohn entführt. Und schon bald merkt Carl Rau, dass der Fall wohl nicht nur politisch brisant ist, sondern auch für alle, die in ihm verwickelt werden, mehr als lebensgefährlich.


Andere Autoren hätten vermutlich einen doppelt so dicken Roman daraus gemacht, aber der Autor konzentriert die Ereignisse auf weniger als 200 Seiten, was vielleicht auch nicht schlecht ist, denn die Handlung beschäftigt sich vor allem mit dem verzwickten Fall, den Geheimnissen und Lügen, die verdeckt werden sollen und weniger mit den persönlichen Problemen und Beziehungen der Hauptfigur und seines direkten Umfelds.

So überschlagen sich die Ereignisse, was wie ein harmloser und leicht zu klärender Fall aussieht, wird durch die Angriffe auf die Familie des Beschuldigten zu einem Drama, das alle mitzureißen beginnt.

Der Autor setzt auch immer wieder etwas drauf: glauben die Ermittler endlich einen Schritt weiter gekommen zu sein, mauert man entweder oder sie stehen vor einem Trümmerhaufen. Und das wird in eine flott geschriebene Handlung mit unterhaltsamen Dialogen verpackt.

Vielleicht geht „Fatale Lügen“ nicht viel in die Tiefe, aber die wichtigsten Inhalte kommen beim Leser an, auch die Tatsache, dass dieser Fall vielleicht mehr schlecht als recht aufgeklärt werden kann, aber noch viel, viel mehr dahinter steckt.

Man merkt dem Autor die Routine an, einen komplexen Hintergrund aufzubauen und diesen dann auch noch leichtfüßig dem Leser näher zu bringen. Und das ist dann wohl auch die Stärke des Buches: Er braucht nicht so unnötig viele Worte wie andere, auch wenn man Abstriche in Bezug auf die Charakterisierung der Personen hinnehmen muss.

„Fatale Lügen“, der erste Band von „Soko Innen“, wird kurz und knackig erzählt, bietet all das, was man von einem flotten Kriminalroman erwartet und ist durch seine Kürze ein idealer Snack für zwischendurch, auf Reisen oder im Urlaub.