Sherlock Holmes 44: Der zweite Hund (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Sherlock Holmes 44
Der zweite Hund
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2021, 1 CD, ca. 73 Minuten, ca. 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schon eine geraume Weile basieren die Skripte von „Sherlock Holmes“ von Titania Medien auf den Romanen und Erzählungen von Herman Cyril McNeile. Das ist auch bei der 44. Folge, „Der zweite Hund“, nicht anders.


Es geht für ein verlängertes Wochenende nach Croxton Hall, wo Sherlock Holmes zusammen mit Dr. Watson nicht nur einen Freund besuchen, sondern auch an einem Golfturnier teilnehmen möchte. Allerdings werden sie schon bei der Ankunft damit konfrontiert, dass der Mann, der ihnen als Caddy beistehen soll, des Mordes an einem unbeliebten Kerl aus der Gegend angeklagt und verhaftet wird. Weil dem Meisterdetektiv das Vorgehen der Polizei viel zu schnell geht, beschließt er nachzuforschen und erkennt so, dass nur er eine Tragödie verhindern kann.

 

Nachdem das letzte Abenteuer Sherlock Holmes so richtig in Rage brachte, nimmt er sich der Sache jetzt ein wenig gelassener an und schafft es auch, am Ende ein wenig das Recht gerade zu biegen. Aber es zeigt wieder einmal die Geringschätzung der Polizei, die es sich gerade auf dem Land wohl einfach macht, nach einem Täter zu suchen, auch wenn der Getötete ganz offensichtlich selbst genug Dreck am Stecken hatte. Aber das sorgt auch dafür, dass der Hörer mit ihm ist, als er die Ermittlungen aufnimmt und den wahren Mörder findet.

Manchmal hat man schon das Gefühl, Sherlock Holmes wirke ein wenig „zahmer“ als in den auf Doyles Werken basierenden Geschichten, aber man kann dem Ganzen auch zugute halten, dass diese Geschichten etwas später spielen und einen Meisterdetektiv zeigen, der schon mehr zur Ruhe gekommen ist. Die Bissigkeit schlägt dann zum Glück doch immer noch wieder durch und rundet den Eindruck ab.

Die Sprecher sind wie immer bei der Sache. Joachim Tenstedt und Detlev Bierstedt spielen sich die Dialoge zu und schaffen es auch, die anderen Figuren gelungen mit ein zu beziehen.

Wie immer bringen Musik und Soundeffekte auch den Hintergrund zur Geltung, der das viktorianische Setting noch präsenter macht.

„Der zweite Hund“ ist ein etwas ruhigeres Hörspiel, das aber dennoch seinen Reiz hat Gerade weil Sherlock Holmes hier mit viel Witz und Geschick den wahren Täter findet, auch wenn die Polizei sich ein wenig quer stellt. Aber gerade die kleinen Spötteleien in gewisse Richtungen sind das Salz in der Suppe und geben der 44. Folge von „Sherlock Holmes“ ein wenig Biss.