Coco Zamis 23: Albtraumnächte in Asmoda, Logan Dee & Catalina Corvo (Buch)

Coco Zamis 23
Albtraumnächte in Asmoda
Logan Dee & Catalina Corvo
Titelbild: Sandoval
Zaubermond, 2010, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Die Auseinandersetzung zwischen Asmodi, dem Oberhaupt der Schwarzen Familie, und den Oppositionsdämonen spitzt sich immer weiter zu. Ein Bürgerkrieg der Dämonen scheint unabwendbar, zu gegensätzlich die Interessen, zu unversöhnlich die Kontrahenten.

Dennoch wird, quasi als letzter Versuch sich gütlich zu einigen, ein Treffen der beiden Seiten vereinbart. An der Deutsch-Tschechischen Grenze, im Schloss der Gräfin Anastasia von Lethian, sollen die beiden Delegationen aufeinandertreffen. Begleitet wird Asmodi nicht nur von Skarabäus Toth, dem Schiedsrichter der Schwarzen Familiem sondern auch von den Zamis. Mit deren Hilfe will er den, von seinem Vorgänger Asmodis I in der hiesigen Kirche verborgenen Ring der Finsternis, an sich bringen. Der Zauberring, den der Erzengel Gabriel einst Asmodis I geschenkt hat, soll mit seinen Kräften das Zünglein an der Waage in der bevorstehenden Auseinandersetzung spielen und diese zugunsten Asmodis neigen. Der Plan schlägt fehl, Graf Nocturo eignet sich den Ring an, sodass der Anführer der Schwarzen Familie und seine Getreuen scheinbar zu Kreuze kriechen müssen. Doch noch hat Asmodi ein As im Ärmel – einen Trumpf, der in der geweihten Kirche des kleinen Ortes Asmoda heranreift...

Vorliegender Roman schließt den ersten, unter der Ägide von Uwe Voehl stehenden Coco-Zamis-Zyklus ab. Es kommt, lange erwartet und sorgfältig vorbereitet, zum direkten Aufeinandertreffen Asmodis mit Graf Nocturo. Doch bis zu diesem denkwürdigen Ereignis muss der Leser zunächst Sitzfleisch beweisen. Ein geflügeltes Wort ist, „der Weg ist das Ziel“ – nun, die Autoren beherzigen diesen Spruch und berichten uns vom langsamen Herantasten Asmodis und seiner Gesellschaft an den Ort der Konferenz. Nicht ganz nachvollziehbar ist mir hierbei, warum der Anführer der Schwarzen Familie ausgerechnet auf die ihm doch eher distanziert gegenüberstehenden Zamis zurückgreift. Will er nur seine vermeintlichen Gegner im Auge behalten, oder ist er, der mächtigste der Dämonen, wirklich auf deren Kräfte angewiesen – eine Frage, die letztlich offenbleibt. Auch die Fährnisse, die die Gesandtschaft auf dem Weg ausgesetzt ist, bleibt eher im Bereich des Üblichen. Dämonen versus Dämonen, ein paar, nicht ernsthaft bedrohlich wirkende Angriffe, das lässt den Leser angesichts der Geschehnisse in den letzten Bänden eher kalt. Erst als es dann im Schloss wirklich zur Sache geht, kommt wahres Gruselfeeling auf. Und da schöpft Corvo aus dem Vollen! Sehr interessant fand ich zum Beispiel die Idee einer lebendiggewordenen Statue auf Kalis Pfaden, Kamikaze-Eichhörnchen und eine heilige Madonna in Diensten der Dämonen. Das sind Ideen, die „Coco Zamis“, auch wenn „Dorian Hunter“ im aktuellen Zyklus wieder deutlich aufgeholt hat, die Hauptserie fast vergessen lässt, und die Fortschreibung der Familiengeschichte der dämonischen Herren von Wien so interessant macht.

Der nächste Handlungsabschnitt wurde eingeleitet, ein Pakt zwischen den beiden um die Herrschaft der Schwarzen Familie streitenden Dämonen unterschrieben, so dass die Spannungskurve hoch und das Interesse gefesselt bleibt.