Onkel Dagobert: Aus dem Leben eines Fantastilliardärs (Comic)

Carl Barks
Onkel Dagobert: Aus dem Leben eines Fantastilliardärs
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs
Mit einem Vorwort von Tillmann Prüfer
Titelillustration und Zeichnungen von Carl Barks
Ehapa, 2010, Hardcover, 428 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3384-1

Von Irene Salzmann

Kein anderer prägte das Bild von Entenhausen und den Ducks so nachhaltig wie Carl Barks. Auch aus heutiger Sicht sind seine Geschichten zeitlos, einmalig und immer wieder lustig zu lesen. Eine der vielen Figuren, die er erschaffe hat, ist Onkel Dagobert, ursprünglich als Knauser für eine Weihnachtsgeschichte konzipiert und schnell zum Publikumsliebling avanciert, der schon bald seine eigene Serie erhielt.

Mit den Jahren wuchs die Zahl seiner Abenteuer, und auch seiner Vergangenheit wurden immer wieder neue Kapitel hinzugefügt. Angesichts eines so komplexen Hintergrunds wundert es nicht, dass sich die Fans so manche Frage stellen nach seinem Stammbaum, nach der Herkunft seiner Fanstastilliarden, insbesondere des Glückstalers, wie hoch sein Vermögen überhaupt ist, auf welche Weise er aktuell seine Einkünfte bezieht und vieles mehr. Diesem letzten Punkt wird in dem Prachtband „Onkel Dagobert – Aus dem Leben eines Fantastilliardärs“ in zwanzig Geschichten nachgegangen.

Beispielsweise kehrt Onkel Dagobert zusammen mit Donald und den Neffen in „Wiedersehen in Klondike“ in jene Goldgräberstadt zurück, in der er einst seine große Liebe traf, die noch Schulden bei ihm hat. Onkel Dagobert ist „Der arme reiche Mann“, der sich nicht wirklich an seinem Geld erfreuen und sorglos leben kann, weil er immer befürchtet, dass ihm die Panzerknacker oder andere Schurken seine Reichtümer stehlen könnten. „Der Rinderkönig“ ist ein Titel, den sich Onkel Dagobert gern erhalten möchte, als es darum geht, wessen Herde zuerst verladen und am Zielort zum besten Preis verkauft wird. Der uralte Vertrag eines Vorfahren könnte Onkel Dagobert in „13 Trillionen“ sein ganzes Vermögen kosten, wenn es ihm nicht gelingt, ein gesunkenes Schiff zu finden, die Fracht zu bergen und binnen weniger Tage abzuliefern. „Die Goldgrube der Königin von Saba“ lockt Onkel Dagobert und seine Verwandten in die Wüste, aber auch Räuber sind hinter den Schätzen her.

Die Geschichten sind unterteilt in „Erinnerungen“, in denen die Titelfigur sich an früher erinnert oder mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, in Geschehnisse, die sich „in Entenhausen“ abspielen, in Abenteuer, die Onkel Dagobert „rund um den Globus“ und „auf Schatzsuche“ führen. Ihnen allen ist gemein, dass sie schildern, wie er seine Reichtümer eifrig vermehrte oder durch kuriose Ideen vor Gaunern bewahrte. Ein Wiedersehen mit anderen Figuren aus Entenhausen gibt es diesmal nicht, da sich die Storys auf Onkel Dagobert und seine unmittelbaren Angehörigen – Donald, Tick, Trick und Track – konzentrieren, die ihn häufig bei seinen Unternehmungen begleiten und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Alles in allem bietet dieses dicke Comic-Buch einen sehr schönen Querschnitt durch die Werke von Carls Barks und gibt einige Antworten auf die Frage, woher die Fantastilliarden stammen, ergänzt durch eine Übersicht über den „Duck-Trust“. Alle Geschichten sind witzig und machen kleinen und großen Lesern gleichermaßen viel Spaß. Die edel gestaltete Sammler-Ausgabe mit illustrierten Hintergrundinformationen wendet sich allerdings an ein reiferes Publikum, das sich den schmucken Band gern ins Regal stellen wird.