Sigurd (Großband) 3: Werwölfe, Charly Strauss (Buch)

Sigurd (Großband) 3
Werwölfe
Charly Strauss
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, 2021, Hardcover, 170 Seiten, 39,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Der schreckliche Laban ist besiegt, es ist Zeit wieder Atem zu holen und unterwegs Cassim, ihren Knappen, aufzusammeln. Doch dann reiben sich Ritter Sigurd und Ritter Bodo erstaunt die Augen. Statt dass sie an Fürst Friedrichs Hof von eben jenem empfangen werden, treffen sie auf eine eroberte Burg. Walter von Eberhain hat sich dank Verrats des Fürstentums bemächtigt und eine wahre Schreckensherrschaft installiert.

Noch bevor es zum Duell mit Sigurd auf Leben und Tod kommt, erreicht unsere beiden Freunde eine weitere Hiobsbotschaft - ihr Knappe ist, nachdem er davon ausgehen musste, dass seine Ritter gefallen waren, auf eigene Faust losgezogen und von den legendären Werwölfen gefangengenommen worden.

Sigurd schluckt allen Stolz herunter und sagt, um Cassim zu retten, das Duell ab. Die Spur führt die Freunde in das Tal der Schatten, in dem sich Werwölfe und ein einäugiger Verräter eingenistet haben.


Die „Sigurd“-Großbände Nummer 157 bis 170 fanden in vorliegendem, recht kurz ausgefallenem Buch Aufnahme.

Auf den ersten Blick kommt der Inhalt recht bekannt daher: Ein ehrloser Ritter hat sich mittels Verrat eines Fürstentums bemächtigt, Sigurd kommt und sorgt für Gerechtigkeit. Doch erstaunlicherweise läuft es dieses Mal anders ab. Statt wie erwartet dem Bösen Mores zu lehren, beugt unser Ritter das Haupt, ja kniet in den Staub um seinem Knappen zu retten. Hier haben sowohl der Ideengeber und Zeichner Wäscher, als auch der Autor den Leser überrascht - und das ist gut so! Endlich einmal wird das Spiel mit der Erwartung durchbrochen - natürlich aus einem guten, einem wichtigen Grund. Und dann kommt sogar noch eine Mär, eine Sage in die Handlung: Werwölfe treiben ihr Unwesen, kooperieren mit einem weiteren Verräter bei dessen finsteren Plänen.

Das ist selbst für Bodo und Sigurd harter Tobak, zumal sie Cassim als glühenden Verehrer des Anführers der Werwölfe vorfinden. Zunächst gilt es, das falsche Bild, das sich der Junge von seinem Anführer gemacht hat, zurechtzurücken, dann die Gefahr selbst anzugehen.

Das bietet jede Menge Platz für packende Abenteuer abseits des Parcours, da verfolgen wir gebannt, was hinter den Vorkommnissen steckt und wie unsere Helden dieses Mal ihren Kopf wohl aus der Schlinge ziehen werden.