Greg Walters: Die Sagen der Âlaburg (Buch)

Greg Walters
Die Sagen der Âlaburg
Farbseher-Saga 4
Titelbild: Alerim
bene Bücher, 2020, Paperback, 344 Seiten, 13,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Der Kontinent Razuklan ist in Gefahr. Die dunkle Zauberin Caoimhe hat, mit Hilfe der von ihr beschworenen Untoten, bis auf eine letzte verbliebene alle magischen Energiequellen auf dem Kontinent zum Versiegen gebracht. Nun wartet eine Invasionsarmada darauf, gen Razuklan in See zu stechen.

Der Driany-Orden, der bislang für den Schutz des Kontinents zuständig war, wurde unterwandert. Selbst vor dem Hort des Wissens und des Lehrens, der Âlaburg, machen die Intrigen und Gefahren nicht halt - und dies just zu einer Zeit, da die Kräfte der Magier auf dem ganzen Kontinent abnehmen.

Die Rektorin der Universität entsendet ihre Schüler nach Hause. Vor Ort, bei ihren Familien, sollen sie mit ihren besonderen Kräften ihr Möglichstes tun, unschuldige Leben, gleich welcher Rasse, zu schützen.

Auch unser Triumvirat, ein Mensch, der von seiner Magie beherrscht wird, ein Zwerg, der lange nicht zaubern konnte, ein dicker Zwergelbe und ein hinkender Ork weilen nicht mehr hinter den schützenden Mauern der Âlaburg.

Während ihr Freund der Ork, die Truppen seines Volkes unter seinem Banner sammelt, um den anderen Völkern des Kontinents gegen die angreifenden Heere der Untoten beizustehen, machen sich die drei verbliebenen Freunde auf, ins Reich der Zwerge.

Hier ist sie wohl versteckt zu finden, die letzte Quelle der magischen Energie auf Razuklan - und genau hierher kommt die gefürchtete Magierin und in ihrem Gefolge ihre Truppen, um eben jene Quelle auszulöschen - auf dass in Zukunft nur sie selbst und niemand sonst über Magie verfügt.


Greg Walters bringt in diesem Band seinen Plot zu einem in sich logischen, befriedigenden Ende. Dass er diesem Roman noch zwei weitere hat folgen lassen sei angemerkt und wird in einer späteren Besprechung näher betrachtet; jetzt zunächst zu vorliegendem Werk.

Über die bisherigen Bände hinweg hat uns der Autor zunächst seine Handlungsträger vorgestellt, uns die Welt - eher die Burg und einige Dörfer des Kontinents - beschrieben und auch Antagonisten eingeführt. Dass sich die Reihe an ein eher jugendliches Publikum richtet, merkt man an der verwandten Sprache und den doch eher dezent geschilderten Kämpfen.

Inzwischen kennen wir fast alle am Konflikt Beteiligte, so dass sich der Autor ganz auf seine Handlung konzentrieren kann.

Vorliegend kommt es zum ersten Mal zum direkten Aufeinandertreffen unserer Freunde mit dem Drahtzieher hinter den Angriffen - und, um dies vorwegzunehmen, es sieht nicht wirklich gut aus für unsere Verteidiger.

Man hat dem Autor insbesondere nach den ersten beiden Romanen zurecht vorgeworfen, dass er sich, was seine Grundanlage anbetraf, zu sehr an dem großen Vorbild Harry Potter orientiert hat. Schon im dritten Band allerdings hatte er sich gelöst, hat seinen Plot eigene Wege erkunden lassen.

In dem jetzt vorgelegten vierten Teil kommt es - natürlich - zum Showdown, wobei sich Walters ein klein wenig verzettelt.

Die Aufsplittung der Handlung auf bis zu vier parallel laufende Handlungsstränge führt dazu, dass für jede dieser Sichtweisen fast zu wenig Raum bleibt, um diese umfassend abzuhandeln. Vieles wirkt deshalb etwas überhastet, so manches Mal muss der Zufall unseren Helden zu Hilfe kommen und auch die Logik schlägt ab und an Kapriolen.

Das Finale selbst ist dann in sich stimmig und führt die Handlung letztlich zu einem befriedigenden Ende.