Alien - Die Urfassung (Comic)

Alien - Die Urfassung
(Alien: The Original Screenplay, 2020)
Basierend auf dem ursprünglichen Drehbuch von Dan O’Bannon
Skript und Adaption: Christiano Seixas
Zeichnungen: Guilhermo Balbi
Übersetzung: Christian Heiß
Cross Cult, 2020, Hardcover, 112 Seiten, 30,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Bevor „Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ in die Kinos kam, hatte das Drehbuch viele Änderungen durchlaufen. Von dem, was Dan O‘Bannion zu Papier gebracht hatte, blieb nur wenig übrig. Diese Adaption von Christiano Seixas und Guilhermo Balbo erlaubt es nun, die damalige Urfassung auf unterhaltsame und vor allem auch in einem grafischen Medium kennenzulernen, frei vom Design des Films.

 

Ein seltsames, undefinierbares Signal weckt die Crew der „Snark“ aus dem Kälteschlaf. Sie folgt diesem zu einem verlassen scheinenden Planetoiden, auch wenn sie den Funkruf der dahintersteckt, nicht entschlüsseln können. Immerhin bedeutet das, wenn es wirklich wahr ist, dass sie dann die Leute wären, die erstmals Kontakt zu einer fremden Rasse haben würden - und das könnte Profit und Prestige bringen. Nur einige wenige sind skeptisch und vorsichtig, zumal sie tatsächlich etwas finden, dies aber mehr als nur ein Rätsel aufgibt. Am Ende allerdings ist eines klar: Das Signal hat genau das getan, was es verhindern wollte…


Auch wenn die Namen und Details der Geschichte verändert sind, so erkennt man doch gerade im späteren Verlauf der Handlung „Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ wieder - gerade als der Facehugger zuschlägt und daraus das Grauen erwächst.

Es ist recht interessant, die Unterschiede zu sehen und dadurch abwägen zu können, ob die Handlung durch die Veränderungen besser oder schlechter geworden ist, die Spannung in der Vorlage weniger ist hoch als im Film.

Selbst wenn man den Film nicht kennt oder schon lange nicht mehr gesehen hat, kann man dennoch seinen Spaß haben, denn die Geschichte bietet passende Rätsel, einen faszinierenden Erstkontakt und zum Ende hin einen bitterbösen Überlebenskampf, der es in sich hat.

In einem ausführlichen Vorwort wird zudem erklärt, was die Macher dazu bewogen hat, das Originaldrehbuch umzusetzen und mit welchen Hürden und Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatte, weil sie sich nicht vom Film beeinflussen lassen wollten.

Es ist ihnen gelungen, ein ganz eigenes „Alien“ zu schaffen, das sich vor beiden Versionen verneigt und die Geschichte so erzählt, wie sie eigentlich hätte aussehen sollen - mit all den eigenwilligen Figuren, die auch später noch ähnliche Abenteuer bevölkern sollten: pflichtbewussten Offizieren, kernigen Veteranen und profitgierigen Glücksrittern.

„Alien - Die Urfassung“ ist zwar ein wenig anders als der Film, dennoch sind mehr Elemente erhalten zu entdecken, als man vielleicht dachte. Die Adaption von Seixas und Balbi ist eine gelungene Idee, um den Fans und Leser nahe zu bringen, wie der Kult-Streifen eigentlich hätte aussehen können und sollen. So ist ein spannender Vergleich möglich, zugleich mit einer spannenden Lektüre.