Die Flüsse von London 6: Wassergras (ComIc)

Die Flüsse von London 6
Wassergras
Autoren: Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, Lee Sullivan & Luis Guerrero
Titelbild und Zeichnungen: Lee Sullivan
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2020, Paperback, 128 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es nun auch mit der Comic-Adaption von „Die Flüsse von London“, die ebenfalls von Ben Aaronovitch geschrieben wird und ihm so die Gelegenheit gibt, weitere Abenteuer seines Helden Peter Grant zu schildern, der inzwischen einen Schritt auf der Karriereleiter nach oben gemacht hat.


Etwas tut sich auf den Flüssen Londons, das auch die Geister und Götter aufschreckt. Denn eine Frau mit Tätowierungen im Gesicht, die alle nur als Hoodette kennen, lässt in größerem Maße magisch hergestelltes Rauschgift dort verschiffen und vertreiben.

Das Folly versucht ihrer zwar habhaft zu werden, aber das ist leichter gesagt als getan, denn selbst ihre Mitverschwörer scheinen nur Opfer zu sein. Die Unbekannte ist trickreich und zudem nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel, wie auch Peter und seine Freunde zu spüren bekommen.


Peter Grant mag zwar kein blutiger Anfänger mehr sein, aber leicht hat er es dennoch nicht, denn das, was zunächst wie ein ganz normaler Fall aussieht - Drogenschmuggel wie ihn Scotland Yard tagtäglich bearbeitet - erweist sich sehr schnell aus perfides magisches Treiben, denn nicht nur die Droge hat es in sich. Auch ihre Herstellerin ist nicht so leicht zu überführen, weiß sie doch sehr genau, wie sie ihre Handlanger und Boten unter Kontrolle bekommt. Und nicht zuletzt bekommt der Fall auch eine persönliche Note, denn die mit den Magiern befreundeten Flussgötter sind ebenfalls involviert.

Das Ganze wird wie immer mit einem guten Schuss an Humor und Augenzwinkern erzählt, denn die Helden haben natürlich ihre Schwächen und tappen in Fallen. Auch schätzen sie ihre Gegnerin nicht so gut ein, wie sie sollten. Heraus kommt ein unterhaltsamer Band, der zwar keine tiefschürfende Geschichte erzählt, wohl aber die Hauptfiguren mit einer fähigen Gegenspielerin konfrontiert, die es schafft auch den erfahrenen Nightingale genug zu ärgern.

Alles in allem lebt auch der Comic den Witz und die Spannung der Romane - vermutlich weil Aaronovitch genau weiß, welche Strippen er ziehen muss. Der Zeichenstil tut sein Übriges, um die Atmosphäre noch zu verstärken.

„Die Flüsse von London“ 6, „Wassergras“, trägt nicht nur einen passenden Titel, das unterhaltsame Abenteuer überrascht auch mit einer starken Heldin, viel Magie und nicht zuletzt dem passenden augenzwinkernden Umgang mit dem Thema und den Figuren. Die Handlung ist ebensowenig vorhersehbar wie die Figuren selbst, so dass man den Comicband nicht aus den Händen legen mag.