Wonder Woman 12: Eine Welt ohne Liebe (Comic)

Wonder Woman 12
Eine Welt ohne Liebe
(Wonder Woman 76-81, Annual 3)
Autoren: G. Willow Wilson, Steve Orlando
Zeichnungen: Tom Derenick, Scott Eaton, Lee Garbett u.a.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 176 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Langsam aber sicher kommt der Handlungsbogen, der Wonder Woman und ihre Mitstreiter in Atem hielt, zu seinem Ende, denn die letzte Schlacht ist geschlagen, wenngleich auch der „Göttertöter“, der Ares das Leben nahm, verschwunden ist. Doch die Autoren und Künstler setzen noch einen drauf.

 

Erst einmal ist für Diana und ihre Freunde Hoffnung und Freude angesagt, denn die Ereignisse haben dafür gesorgt, dass das von der Erde entrückte Themiskyra wieder erreichbar ist, sie ihre Mutter und Freundinnen endlich wieder sehen kann. Und auch Veronica Cale macht sie ein Angebot, das diese nicht ablehnen kann.

Dies nutzt allerdings jemand anderes, um blutige Rache zu nehmen - und so findet Wonder Woman nach ihrer Rückkehr eine tote Göttin vor. Aphrodite wurde vom „Göttertöter“ erschlagen, der nun in der Hand von Cheetah ist. Diana schwört zwar, Rache zu nehmen, ahnt aber nicht, dass noch üblere Folgen auf die Welt zu kommen, die sie nicht aufhalten kann.


In diesem Band wird es gleich auf mehreren Ebenen dramatisch, denn auch wenn sich ein paar Dinge zum Besseren wenden, so ist die Gefahr doch noch nicht vorbei und die Menschen müssen einen hohen Preis dafür zahlen.

Es zeigt sich, dass die Götter doch eine gewisse Macht besitzen - und gerade durch den Tod Aphrodites schwindet eine Kraft, die bisher die Menschen zusammengehalten hat. Die Handlung zeigt neben den actionreichen Kämpfen auch eine Welt ohne Liebe - und das bezieht sich dabei nicht nur auf die Partnerschaften, die reihenweise in die Brüche gehen.

So verliert die Amazonenprinzessin erst einmal auf voller Linie, nur um am Ende wie Phönix aus der Asche wieder aufzuerstehen, weil die Hoffnung niemals ganz verloren ist. Und auch die Gegenspieler und Kampfgefährten erweisen sich als vielschichtiger und überraschender, als man vermutet.

Mit einer doch Mut machenden Botschaft endet der Handlungsbogen und richtet ein paar unangenehme Probleme wieder gerade; im Annual wird dann gleich die nächste größere Geschichte eröffnet, denn erneut holen Diana die Schatten ihrer eigenen Vergangenheit ein.

Die Serie schafft es wie immer, neben der üblichen Superhelden-Action auch nachdenkliche und berührende Momente zu bieten, die man bei den männlichen Helden nicht so findet. Auch scheint die Mythologie diesmal etwas konsequenter durchdacht zu sein, so dass dieser Handlungsbogen einen angemessenen Abschluss findet.

„Wonder Woman“ 12, „Eine Welt ohne Liebe“, ist die größte Herausforderung, der sich die Amazonenprinzessin stellen muss. Es gibt zwar keinen Zweifel daran, dass sie das meistert, aber bis dahin wird die Geschichte dramatisch, actionreich, aber auch voller nachdenklicher und berührender Momente erzählt, so dass Fans ganz auf ihre Kosten kommen.