Sherlock Holmes 42: Der Tote im Extra-Waggon (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Sherlock Holmes 42
Der Tote im Extra-Waggon
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2020, 1 CD, ca. 71 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-8200-2

Rezension von Christel Scheja

Nach einer längeren Pause erscheint bei Titania-Medien wieder einmal eine Episode von „Sherlock Holmes“. Nach der Eigenkreation „Mayerling“ (Folge 41) kehrt die Serie nun in „Der Tote im Extra-Waggon“ zu den bewährten Geschichten von Herman Cyril McNeile zurück, die von Marc Gruppe auf den Leib von Sherlock Holmes umgeschrieben wurden.

 

Eigentlich wollen der Meisterdetektiv und sein Freund Dr. Watson zusammen mit Inspektor Lestrade einen Ausflug aufs Land machen, doch es kommt anders. Als die drei auf ihren Zug warten, erleben sie mit, wie die Passagiere eines an diesem Bahnhof abgekoppelten Extra-Wagens sichtlich aufgeregt um Hilfe schreien.

Sehr schnell stellt sich heraus, dass in einem Abteil ein Toter liegt. Samuel Goldberg könnte sich zwar auch selbst getötet haben, aber am Tatort selbst liegt nur ein zerbrochenes Ei. Das weckt Holmes Interesse und Spürnase. Denn auch wenn recht schnell ein Verdächtiger samt Motiv gefunden ist, scheinen auch die anderen Zuggäste nicht alle die Wahrheit zu sagen...


Wie bei allen Hörspielen, die auf Geschichten und Romanen von McNeile basieren, tritt Sherlock Holmes wesentlich freundlicher und sozialer auf, als man es von ihm gewohnt ist. Sogar gegenüber Inspektor Lestrade zeigt er sich eher nett und entgegenkommend, was sogar seinen Freund Watson erstaunt, der gerade anfangs die Skeptikerrolle einnimmt.

Wie man erwarten darf, ist die Lösung einmal nicht so offensichtlich wie man denken mag, was auch dem Meisterdetektiv ermöglicht, mit klugen Beobachtungen und geschickten Fragen dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen und seine Motive offen zu legen. Dadurch bleibt die Spannung - auch wenn es keine Action gibt - im Gange bis hin zur glaubwürdigen Auflösung.

Die Sprecher sind in ihrem Element, nehmen das Ganze mit ein wenig Humor und nicht bierernst; jeder schafft es seiner Figur die entsprechende Note zu verleihen, so dass man sich ganz in das Szenario fallen lassen kann. Gleichzeitig lernt man noch etwas über das Bahnwesen dazu.

Wie immer sind auch Sound-Effekte und Musik gelungen eingebunden und vertiefen die Stimmung noch.

Heraus kommt wieder einmal ein unterhaltsames Hörspiel aus dieser „Sherlock Holmes“-Reihe, das gut zu unterhalten weiß. „Der Tote im Extra-Waggon“ bietet eine knifflige Geschichte mit einem gut gelaunten Sherlock Holmes, der wieder einmal seine Genialität zeigen kann.