Laid-Back Camp 3 (Comic)

Afro
Laid-Back Camp 3
Übersetzung: Stefanie Probst
Cross Cult, 2020, Paperback, 182 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-335-3

Rezension von Christel Scheja

„Laid-Back Camp“ ist ein Manga, der sich mit einem Thema beschäftigt, dem viele wahrscheinlich keine Spannung abgewinnen werden - denn was kann man schon über Camping erzählen? Jede Menge, wie sich zeigt.


Die Prüfungen sind durch, so dass Nadeshkio und ihre Freundinnen jetzt wieder an andere Dinge denken können. Sie haben schon gut Lust, sich wieder auf Tour zu begeben, auch wenn ihnen dazu Einiges fehlt. Das hoffen sie in einem Fachgeschäft mit Camping-Zubehör zu finden, und das ist so teuer wie verlockend.

Am Wochenende danach will das Mädchen eigentlich mit der älteren Rin auf Tour gehen, aber sie ist erkältet und ihre Mutter will sie nicht gehen lassen. Also muss Rin alleine los und gerät schon bald in Schwierigkeiten, weil sie sich verfährt.


Campen ist eine Methode, der Natur nahe zu sein und etwas, was die Japaner scheinbar schätzen - auch im Winter. Wenngleich das auch nur die ganz Harten sind, so gibt es doch genug Leute, die Unterkühlungen riskieren, um mittendrin zu sein und das zu genießen.

Die Künstlerin scheint zu ihnen zu gehören, denn man merkt bei allen Dingen von denen sie erzählt, dass sie selbst Erfahrungen gesammelt hat, sonst könnten die Erlebnisse der Freundinnen nicht ganz so lebendig daher kommen.

Die Abenteuer sind dementsprechend alltäglich und klein. Bei den Reisen klappert die Künstlerin bewusst die Orte ab, die im Winter besonders schön zu sein scheinen und macht deutlich, was das Besondere daran ist. Und sie geht natürlich auch darauf ein, dass man sehr genau abwägen sollte, was man als Camper braucht, denn das Zubehör ist teuer und nicht alles sinnvoll.

Alles in allem muss man offen sein für diese Art von Erzählungen, denn Romantik spielt bei dem Thema keine Rolle, gerade einmal ein Hauch von Freundschaft. Ganz im Mittelpunkt steht das Campen selbst, mit all den schönen und angenehmen Momenten, die man alleine genießen oder zusammen mit Freunden erleben darf.

„Laid-Back Camp“ bleibt daher wohl für eine eher kleine Gruppe von Leserinnen und Lesern interessant, die alltägliche Geschichten zu schätzen wissen und auch mal auf Romantik verzichten können. Interessant ist es allemal, denn das Thema liest sich für uns Westler wie aus einer fremden und unbekannten Welt.