Alex Lukeman: Project: Die Akte Nostradamus (Buch)

Alex Lukeman
Project: Die Akte Nostradamus
(The Nostradamus File)
Übersetzung: Peter Mehler
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2020, Taschenbuch, 352 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-95835-531-6 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Was war Nostradamus, seines Zeichens Pest-Arzt und Prophet, doch für eine faszinierende historische Figur. Einige seiner in verschlüsselter Form niedergeschriebenen Vorhersagen haben sich als wahr herausgestellt. Er soll den Aufstieg Hitlers ebenso vorhergesagt haben wie die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und er hat - zumindest in diesem Roman - in einigen seiner verschollenen Prophezeiungen Hinweise auf den Fundort der Bundeslade gegeben.

 

Einst hat Mose diese von Gott empfangen und mit sich geführt, doch seit Jahrhunderten suchen Gläubige aller drei Weltreligionen die Lade vergebens.

Als Selena Connor von einem befreundeten Pariser Antiquar die Quatrain von Nostradamus zugespielt bekommt, gerät damit die Intrige einer US-amerikanischen Geheimgesellschaft in Gefahr. So bekommen es unsere Agenten von Project dieses Mal wieder mit Gegnern zu tun, die eigentlich auf ihrer Seite stünden, wenn es nicht ältere Seilschaften oder den schnöden Mammon geben würde.

Die Suche führt unsere Agenten über den Nahen Osten, Israel und Frankreich nach London; immer verfolgt von Männern - Frauen sind in der Geheimgesellschaft nicht zugelassen -, die nur eines wollen: dick Kohle machen, auch wenn dazu ein vernichtender Krieg notwendig sein sollte.


Auch der sechste Band der phantastischen Thriller-Reihe um die Agenten von Project geht nach dem erfolgreichen Schema vor. Unsere Heldentruppe stößt auf ein oder mehrere geschichtliche Geheimnisse, die sie zu gefährlichen Waffen und/oder verborgenen Schätzen führen. Dazu kommen Widersacher, die aus eigennützigen Motiven vor nichts zurückschrecken; die drohende Vernichtung der Welt oder ein desaströser Krieg kommen meist auch zum Zug.

Das liest sich jetzt vielleicht ein wenig arg negativ, doch die Serien - seien sie aus der Feder eines Matthew Reilly oder James Rollins - sind sicherlich keine Literatur zum Sinnieren. Es sind rasante Thriller, schnell gelesen, packend und ein wenig geheimnisvoll und die am Schluss ein Happy End anpeilen. Nebenbei werden die Hintergründe der Figuren im Verlauf der Romane immer weiter ausgebaut, Beziehungen untereinander wie außerhalb des engen Heldenkreises porträtiert.

Die exotischen Handlungsorte, die geschichtlichen Rätsel und Erfindungen sorgen für weitere Faszination beim Leser. Dass die Helden der Reihen fast austauschbar sind - geschenkt. Der Leser sucht und findet hier kurzweilige Ablenkung vom tristen Alltag, wandelt auf Indiana Jones’ Spuren und bekämpft einmal mehr eine skrupellose Geheimgesellschaft.

Stilistisch eher einfach gestrickt, liegt der Schwerpunkt auf der rasant aufgezogenen Action; weitere bislang 14 Romane der Serie zeigen, dass dem Autor die Ideen nicht so schnell ausgehen..