Aybiline I. Dahlson: Verliebt in einen fremden Gott - Laim-Saga 1 (Buch)

Aybiline I. Dahlson
Verliebt in einen fremden Gott
Laim-Saga 1
Samo, 2020, eBook, 4,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Aybiline I. Dahlson hat vielleicht eine technische Ausbildung, aber sie schreibt schon seit der Schulzeit Geschichten und hat damit angefangen, sie inzwischen auch zu veröffentlichen, Heute lebt sie mit ihrer Familie und ihren Katzen in Frankreich. „Verliebt in einen fremden Gott“ ist der erste Teil der „Laim“-Saga.


Zusammen mit ihrer Schwester wird Alisia von Aliens entführt und verkauft. Die neuen Besitzer wollen sie dazu benutzen, eine feindliche Rasse zu infiltrieren, aber irgendetwas läuft schief, denn anstatt kontrolliert zu werden erhält sie eine KI, die sie von nun an unterstützt.

Und das treibt die Heldin zu Höchstleistungen. Gemeinsam mit Adonis, einem Mann der Rasse, die sie eigentlich ausspionieren sollte, ihrer Schwester und eigenständigen KIs gelingt es ihr, das Schiff zu erobern und dessen Geheimnisse zu ergründen - und so liegt eine Galaxie voller Abenteuer vor ihr.


Der Titel ist nur bis zu einem gewissen Grad ernstzunehmen. Und auch wenn die Autorin die SF-Elemente etwas herunterspielt, sie bringt doch einige freche Ideen ein, die man im Zusammenspiel von materiellen Wesen und künstlichen Intelligenzen noch nicht gesehen hat.

Das Setting ist einfach gestrickt, das Abenteuer auch, da den Heldinnen jede Menge gelingt; was das Buch aber ausmacht ist das Zusammenspiel der beiden Seiten. Denn so wie Alisia und ihre Schwester durch die künstliche Intelligenz Eric Einiges lernen und auch in Kontakt mit Maria kommt, die das Schiff steuert, so beeinflussen sie auch die beiden künstlichen Seelen und wachsen zu einem unschlagbaren Team zusammen.

Adonis, der junge Kämpfer aus der Reihe der menschenähnlichen Sem’pari, fügt ein paar interessante Elemente hinzu, entstammt er doch einer Kultur, in der die Frauen die Clans führen und große Wertschätzung erhalten, weil sie mehr oder weniger in der Minderzahl sind. Und natürlich gibt es auch einige fiese Gegenspieler, von denen natürlich eine ein böses Doppelspiel treibt.

Das Ganze endet leider mit einem Cliffhanger, so dass die Geschichte doch recht offen bleibt und man sich überraschen lassen kann, in welche Richtung das Geschehen noch gehen wird.

Die Geschichte ist flott geschrieben und nimmt sich selbst nicht immer besonders ernst, was darüber hinwegtröstet, dass die Heldinnen oft ungeschoren aus Gefahren kommen und das Leben lockerer nehmen, als sie sollten.

„Verliebt in einen fremden Gott“ ist glücklicherweise nicht die Romanze, die der Titel vermuten lassen könnte, sondern ein amüsantes und augenzwinkerndes Spiel mit Aliens, künstlichen Intelligenzen und zwei munteren jungen Frauen. Bekannte und vertraute SF-Elemente werden so einmal ganz anders interpretiert als man es gewohnt ist.