Ally J. Stone: Krieger der Dunkelheit - Savage 4 (Buch)

Ally J. Stone
Krieger der Dunkelheit
Savage 4
2020, Taschenbuch, 282 Seiten, 11,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Berlinerin Ally J. Stone wurde 1987 geboren und hat früh mit dem Schreiben begonnen, sich aber dann eher auf kürzere Texte verlegt - bis sie 2014 ihren ersten längeren Roman verfasste und veröffentlichte. Mittlerweile betreut sie sogar andere Autoren durch Coaching.

Die „Savage“-Reihe liegt ihr selbst dabei wohl besonders am Herzen, so dass nun der vierte Band, „Krieger der Finsternis“, erschienen ist.

 

Die Vampirin Arina war froh, in Bruce den Partner fürs Leben gefunden zu haben - allerdings hat das junge Glück auch eine Blutschuld eingeholt, die seit Langem auf der Familie der jungen Russin liegt. Das ist zwar nun Geschichte, dank des Einsatzes von Bruce, seinem Bruder Jackson und deren dunklen Begleitern, dafür aber hat sie ihren Geliebten scheinbar verloren. Denn als der Körper wieder aus dem Koma erwacht ist nur noch Shade da, der bisher im Körper des Vampirs geschlafen hatte. Arina bleibt nichts anderes übrig, als um die Seele ihres Mannes zu kämpfen und dafür braucht sie jede Hilfe, die sie kriegen kann - auch die von Beast, der Shade besser als jeder andere kennt.


Eines sei gleich vorweg gesagt: Es ist zwingend notwendig, zumindest den dritten Band der Saga zu kennen, um schnell Eingang in die Geschichte zu finden. Die Autorin bemüht sich zwar redlich, immer wieder wichtige Informationen einzubringen, aber das reicht nicht aus, um den Lese-Genuss ungetrübt zu lassen.

Tatsächlich dreht sich in dieser Geschichte alles weniger um das auserwählte Paar, das meistens gar nicht anwesend ist, stattdessen wird die große Hintergrundgeschichte weitererzählt und man erfährt mehr über Beast und Shade, die als Seelen in den Körpern der beiden Vampirbrüder gebunden sind.

Dabei kommen ihre unterschiedliche Naturelle gut zum Tragen,weil ihre Geschichte fast schon interessanter ist als die eigentliche Liebesgeschichte.

In der Hinsicht bricht die Autorin bewusst mit den Klischees und der Erwartungshaltung ihrer Leser, weil die Geschichte anders verläuft als gedacht und der Hintergrund nicht nur Staffage ist, sondern ein wichtiger Teil der Saga.

Zu bedauern ist, dass die Rolle von Arina nur klein ist und damit auch ihr Charakter längst nicht so ausgefeilt wirkt wie die von Bruce, Jackson und Love. Selbst andere Familienmitglieder und die Schattenwesen, die vermutlich später noch mehr Raum bekommen werden, erhalten Einiges an Profil.

Letztendlich wird mit bekannten Versatzstücken gespielt, die Leser vielleicht schon aus anderen, gleichartigen Romanen wie der „Argeneau“- oder „Black Dagger“-Saga kennen, aber es gibt doch deutliche Unterschiede, die der Geschichte ein paar andere Schwerpunkte verleihen - neben den romantischen Momenten natürlich.

„Krieger der Dunkelheit“ ist anders als der Klappentext versprechen mag, aber eine würdige Fortschreibung der „Savage“-Saga. Wer sich darauf einlassen kann, daSs gelegentlich auch einmal andere Figuren und Themen in den Mittelpunkt rücken als die angedachten, der wird seinen Spaß haben können.