D9E - Die neunte Expansion 23: Ruf der Evocati, Dirk van den Boom (Buch)

D9E - Die neunte Expansion 23
Ruf der Evocati
Dirk van den Boom

Titelbild: Ernst Wurdack
Wurdack, 2020, Paperback, 250 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-132-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Das Den-Haag-Institut, das den Widerstand gegen die Hondh organisierte und leitete, ist nicht mehr. Dennoch könnte die brüchige Allianz von menschlichen Sternenreichen, den Ex-Agenten des Den-Haag-Instituts, die Maschinenzivilisation der 1714 und eine von den Hondh längst besiegt geglaubte Alienrasse etwas erreichen, was bislang undenkbar schien: Sie können die Hondh aufhalten - lange aufhalten.

Der Preis, der dafür zu zahlen ist: Der Menger-Raum, der für die interstellare Weltraumfahrt scheinbar unabdingbar ist, würde essentiell geschädigt.

Umso wichtiger ist die Forschung einer etwas menschenscheuen Wissenschaftlerin. In ihrem Labor sucht diese seit Jahrzehnten nach einer anderen, revolutionären Art des überlichtschnellen Reisens. Dann wird die Wissenschaftlerin von den Evocati, einer Gruppe, die sich das Ende allen interstellaren Austauschs auf ihre Fahnen geschrieben hat, entführt. Admiral Thrax und die „Interceptor“ machen sich auf, die Kidnapper zu verfolgen.


Dirk van den Boom durfte den Auftakt-Eoman zur Serie verfassen, nun legt er den vorletzten Band der Reihe vor.

Seitdem das Geheimnis um die Hondh gelüftet wurde und sich sogar eine Möglichkeit abzeichnet, dass man die Expansionen dauerhaft oder zumindest für eine sehr, sehr lange Zeitdauer stoppen könnte, ist ein klein wenig die Luft raus. Dies merkt man auch vorliegendem Roman an.

Dirk van den Boom weiß, was seine Leser wollen. Er legt auch dieses Mal wieder ein munter zu lesendes Weltraum-Abenteuer vor. Die bunte Mischung aus Verrat, Verfolgung und Intrigen liest sich durchaus kurzweilig, lässt aber, ich deutete es an, ein wenig die große Auswirkung auf den Konflikt gegen die Hondh vermissen. Sicherlich, die Möglichkeit außerhalb des Menger-Raums interstellar reisen zu können, eröffnet der Allianz neue Optionen, allein, so wirklich wichtig ist dies im Vergleich zu der ultimativen Bedrohung nicht.

So bleibt ein wenig der Eindruck, einen Abgesang auf unsere Helden miterleben zu dürfen, Helden, die wir lange begleitet haben, denen wir gerne gefolgt sind, die nun aber in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen.